Leichter Anstieg bei den Sozialhilfebezügern
Das Wichtigste in Kürze
- 2016 haben in der Schweiz 3,3 Prozent der Bevölkerung Sozialhilfe bezogen.
- Zudem wurden 81'000 Asylbewerber und Flüchtlinge unterstützt.
- Für den Asylbereich liegen erstmals detaillierte Zahlen vor.
2016 haben in der Schweiz 273'000 Personen oder 3,3 Prozent der Wohnbevölkerung Sozialhilfe bezogen. Zusätzlich wurden 81'000 Asylbewerber und Flüchtlinge unterstützt. Für den Asylbereich liegen erstmals detaillierte Zahlen vor.
Gegenüber 2015 hat die Sozialhilfequote in der ständigen Wohnbevölkerung erstmals nach drei Jahren wieder leicht zugenommen, und zwar um 0,1 Prozent. Die Zahl der Empfänger erhöhte sich um 7600 Personen oder 2,9 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.
Die wirtschaftliche Sozialhilfe wird von den Kantonen und Gemeinden, jene des Asyl- und Flüchtlingsbereichs vom Bund finanziert. Die Ergebnisse werden deshalb separat präsentiert. 2016 bezogen demnach 85,8 Prozent der Flüchtlinge in der Schweiz Sozialhilfe, was 25'500 Personen entspricht.
Im Asylbereich wurden gemäss der zum ersten Mal durchgeführten Erhebung 55'500 Personen unterstützt. Die Sozialhilfequote erreichte 88,4 Prozent. Das BFS weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es für Flüchtlinge und Personen im Asylbereich besonders schwierig sei, eine Arbeit zu finden, die finanzielle Autonomie ermögliche.
Steigende Sozialhilfequoten
Im Bereich der wirtschaftlichen Sozialhilfe wiesen 2016 die städtischen Kantone Neuenburg, Basel-Stadt, Genf, Waadt und Bern die höchsten Quoten aus. Zürich registrierte als einziger städtischer Kanton einen unterdurchschnittlichen Wert. Die tiefsten Sozialhilfequoten waren in ländlichen Kantonen zu beobachten.
Im Flüchtlingsbereich stieg die Sozialhilfequote in 20 Kantonen an. Lag sie 2015 noch bei 81,8 Prozent, erreichte sie 2016 bereits 85,8 Prozent. Die stärksten Zunahmen verzeichneten die Kantone Luzern, Basel-Stadt, Schwyz und Solothurn. Im Asylbereich lagen die kantonalen Quoten zwischen 60,8 (Obwalden) und 94,9 Prozent (Basel-Stadt).