Lieferprobleme der Schweizer Industrie werden sichtbar

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Zürich,

Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft hat nach dem leichten Rücksetzer im Oktober auch im November einen Rückgang verzeichnet. Sowohl der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie als auch derjenige für den Dienstleistungssektor sind leicht gesunken. Zwar deuten die Daten immer noch auf eine boomhafte Erholung hin, die Bremswirkung der Lieferschwierigkeiten wird aber zunehmend sichtbar.

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Container werden verladen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der PMI Industrie ging im Berichtsmonat um 2,9 auf 62,5 Punkte zurück, wie die Credit Suisse am Mittwoch mitteilte.

Im Juli war er noch auf ein Rekordniveau von 71,1 Punkten gestiegen. Die Grossbank berechnet den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten mit einem PMI-Wert zwischen 63,0 und 65,4 Punkten gerechnet.

Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise im letzten Frühling war der Index bis auf 41,2 Punkte abgesackt.

Die Produktion nehme trotz solidem Auftragsbestand nur noch wenig zu, die Lieferschwierigkeiten würden sichtbarer, fasst die Credit Suisse zusammen. Die Unternehmen kauften deshalb entsprechend rege ein und stockten die Lagerbestände so verbreitet auf wie noch nie seit der Datenerhebung 1995. Eine rasche Entspannung sei nicht in Sicht.

Ebenfalls angespannt bleibe die Einkaufslage aufgrund der nach wie vor verbreitet steigenden Einkaufspreise und länger werdenden Lieferfristen, heisst es weiter. Beide Subkomponenten hätten im November nur unwesentlich nachgegeben.

Nahezu unverändert zeige sich die Entwicklung der Arbeitsmarktlage - rund ein Viertel der Unternehmen stelle mehr Personal ein, während die grosse Mehrheit ihren Personalbestand unverändert belasse.

Im mehr auf die Binnenwirtschaft ausgerichteten Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung ebenfalls leicht abgekühlt, die Zeichen stehen aber auch hier weiterhin auf Wachstum. Der entsprechende PMI reduzierte sich gegenüber Oktober um 1,4 auf 58,0 Punkte.

Er liegt damit aber weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle. Die Geschäftstätigkeit habe sogar verbreiteter zugenommen als im Vormonat. Auf dem Höhepunkt der Krise war der Index für die Dienstleister auf gegen 20 Punkte zurückgefallen.

Derweil lasten die Unsicherheiten durch die schwierige Coronalage auf dem Personalbestand. Entsprechend sei der Ausblick nicht ungetrübt und mit Unsicherheit behaftet, so die CS. So hat die Subkomponente «Beschäftigung» um 8,6 Punkte nachgegeben und liegt nun mit 47 Punkten unterhalb der Wachstumsschwelle. Die Preisdynamik sei hingegen mit weiter steigenden Einkaufs- und Verkaufspreisen unverändert.

Ein anderer vorlaufender Konjunktur-Indikator, das KOF-Konjunkturbarometer, hatte sich zuletzt ebenfalls rückläufig entwickelt und damit eine Abschwächung der Konjunkturerholung signalisiert. Der entsprechende Index ist im November das sechste Mal in Folge gefallen - der Höchststand datiert hier aus dem Mai.

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