Lindt&Sprüngli hat in den USA mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen

Keystone-SDA
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Region Adliswil,

Der Schokoladenhersteller Lindt&Sprüngli hat im vergangenen Jahr wieder stark aufgeholt und bei den Umsätzen die Krise hinter sich gelassen. Doch dem Unternehmen machten Liefer- und Personalengpässe zu schaffen - vor allem im wichtigen US-Markt.

Aktie Lindt Sprüngli
Logo von Lindt & Sprüngli. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Insgesamt legte das Geschäft von Lindt&Sprüngli in den USA 2021 um knapp 11 Prozent zu.

Laut einer Mitteilung vom Dienstag habe Lindt&Sprüngli in den USA, die das Unternehmen als «bedeutendsten Schokoladenmarkt der Welt» bezeichnet, Marktanteile gewonnen.

Lindt&Sprüngli habe seine Position als Nummer 1 im Premium-Segment und als Nummer 3 im Gesamtmarkt «klar behauptet», heisst es. Und doch: Im ersten Semester war das Plus im US-Markt mit fast 19 Prozent noch deutlich höher gewesen. Was ist hier passiert?

Die Antwort findet sich im Communiqué. Dort heisst es nämlich, treibende Kräfte des Wachstums in den USA seien sowohl im stationären als auch im Onlinehandel die beiden Marken Lindt und Ghirardelli gewesen. Doch Lindt&Sprüngli hat in den USA auch noch eine dritte Tochter: Russell Stover. Diese konnte aber nicht die erwartete Leistung erbringen.

Auf Anfrage bei Lindt&Sprüngli räumte ein Sprecher ein, der Rückgang des starken Wachstums in den USA sei in der Tat auf Russell Stover zurückzuführen. Die Firma konnte nämlich temporär nicht liefern. Grund dafür sei, dass Arbeitskräfte und Materialien in den drei Produktionsstandorten von Russell Stover gefehlt hätten.

Das Unternehmen habe sich in der Folge auf seine «Leaderprodukte», die Pralinés von Bow Line und das zuckerfreie Produktsortiment, fokussieren müssen.

Die grösste Umsatzzunahme erreichte Lindt derweil in Europa. Dort stiegen die Verkäufe auf 2,33 Milliarden Franken, womit Lindt&Sprüngli in seiner grössten Region auch wieder das Vorkrisenjahr übertroffen hat. Hier hätten sämtliche Marken zum guten Resultat beigetragen, heisst es.

In Deutschland, Italien, Grossbritannien und auch im Heimmarkt Schweiz habe Lindt&Sprüngli zweistellig zulegen können. Und dies, obwohl die eigenen Läden des Schokoladenherstellers weiterhin unter dem Ausbleiben von Touristen und unter temporären Schliessungen litten.

In der Region «Rest der Welt» mit Ländern wie Japan, Brasilien oder China, wo die Menschen traditionell weniger Schokolade essen, sieht Lindt&Sprüngli weiterhin grosses Wachstumspotenzial. Zudem wartet der Konzern darauf, dass die Reisebeschränkungen aufgehoben werden. Denn der Verkauf von Schokolade im Duty Free habe sich zwar deutlich vom massiven Vorjahreseinbruch erholt, das Vorkrisenniveau aber noch nicht wieder erreicht.

Über alle Regionen und Segmente hinweg hat Lindt 2021 den Umsatz organisch um 13,3 Prozent auf 4,59 Milliarden Franken gesteigert. Damit hat das Unternehmen das Vorkrisenjahr um knapp 2 Prozent übertroffen. Lindt&Sprüngli gibt an, das angepeilte Margenziel von knapp 14 Prozent zu erreichen, die Gewinnzahlen werden jedoch erst im März veröffentlicht.

Für das laufende Jahr gibt sich das Unternehmen zuversichtlich, dass sich die Normalisierung fortsetzt: Die langfristig angepeilte operative Marge von 15 Prozent sowie die Wachstumsziele von +5 bis +7 Prozent würden erreicht.

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