Lohnrunde bei der Post verläuft ergebnislos
Bei der Post gibt es vorläufig keine Lohnerhöhungen. Die Sozialpartner konnten sich nicht einigen, die Post schlägt eine Nullrunde vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Post wird es erstmal keine Lohnerhöhungen geben.
- Nun wird eine Schlichtungskommission angerufen.
Bei der Post gibt es vorläufig keine Lohnerhöhungen. Die Sozialpartner konnten sich nicht einigen. Die Post schlägt gemäss den Personalvertretern eine Nullrunde vor, was Die Post bestreitet.
Nun wird eine Schlichtungskommission angerufen.
Die Angestellten der Schweizerischen Post haben im vergangenen Jahr noch nie dagewesene Paketvolumen bewältigt. "Es gab keinen Zweifel, die Post-Angestellten sind "systemrelevant", schrieben die Gewerkschaft Syndicom und der Personalverband Transfair am Mittwoch in einer Mitteilung.
Der Einsatz der Post-Angestellten sei von der Bevölkerung mit Applaus gewürdigt worden. Doch der symbolischen Dankbarkeit müssten auch Taten folgen, fordern die beiden Organisationen.
Syndicom und Transfair seien weit von ihren Forderungen abgerückt und der Post bedeutend entgegengekommen. Doch die Post beharre auf dem absoluten Minimum, das sie gemäss Gesamtarbeitsvertrag (GAV) ohnehin schulde. Das seien 0,4 Prozent der Lohnsumme, die im GAV als Ersatz des vor Jahren abgeschafften "Erfahrungsanstiegs" verankert sind.
Post: Keine Nullrunde
Die Post teilte auf Anfrage mit, von einer Nullrunde könne keine Rede sein. Sie habe in der aktuellen Lohnrunde ein Angebot von 0,4 Prozent mehr Lohn gemacht, trotz einer negativen Teuerung von -0,7 Prozent.
Die Post anerkenne die grossen Leistungen der Mitarbeitenden, speziell im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Sie habe daher mehr als 20 Millionen Franken für Sonderprämien bereitgestellt. Den besonders belasteten Mitarbeitenden im Betrieb und am Schalter seien zwei Mal, im letzten Frühling und im Januar dieses Jahres, je 500 Franken ausbezahlt worden, insgesamt also 1000 Franken Prämie pro Person bei einem Beschäftigungsgrad von 100 Prozent.
Der GAV sieht bei einer Nichteinigung in Lohnverhandlungen die Anrufung einer paritätischen Schlichtungskommission vor. Syndicom und Transfair hätten das Geld dafür nach eigenen Angaben lieber in Lohnmassnahmen für das Post-Personal investiert. Auch für Die Post liegt der Ball nun und bei der Schlichtungskommission. Die Post beschäftigte 2019 rund 39'700 Personen.