In der Londoner City können Boni für Banker künftig wieder in unbegrenzter Höhe ausbezahlt werden. Die Obergrenze fällt am 31. Oktober weg.
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Blick auf die Londoner City von der Tate Modern. (Archivbild) - AFP/Archiv

Banker in der Londoner City können künftig wieder Bonuszahlungen in unbegrenzter Höhe erhalten. Die britische Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) bestätigte am Dienstag, dass die Obergrenze am 31. Oktober wegfällt. Damit sollen die Londoner Banken nach dem Brexit wieder attraktiver werden und zudem neue Firmen in die City gelockt werden.

In einer gemeinsamen Erklärung betonten die FCA und die zweite Finanzaufsichtsbehörde Prudential Regulation Authority, die bisherige Regelung, die aus der Zeit der britischen EU-Mitgliedschaft stammt und Sonderzahlungen auf das Doppelte des Jahresgehalts begrenzt, habe «unbeabsichtigte Folgen» gehabt.

Konzernchefs beschwerten sich über bestehende Regelung

Unternehmen hätten letztendlich die Festgehälter der Banker erhöhen müsse. Arbeitgeber hätten aber weniger Spielraum, die Gehälter ihrer Beschäftigten bei schlechter Leistung oder Fehlverhalten zu variieren, wenn Fest- oder Grundlohn den grössten Teil der Vergütung ausmachten.

Konzernchefs hatten sich seit langem über die bestehende Regelung beschwert. Kritiker betonen hingegen, mit dem Ende der Obergrenze würden wohlhabende Menschen noch reicher und das in einer Zeit mit enormen Belastungen für Verbraucher.

Die Massnahme ist eines von ganz wenigen Vorhaben des damaligen Finanzministers Kwasi Kwarteng, das umgesetzt wird. Der konservative Politiker, der unter Kurzzeit-Premierministerin Liz Truss amtierte, hatte die Streichung der Obergrenze vor gut einem Jahr angekündigt. Andere Pläne wie lediglich mit frischen Schulden finanzierte Steuerentlastungen hatten eine beispiellose Wirtschaftskrise ausgelöst. Truss musste erst Kwarteng entlassen und dann selbst nach nur 49 Tagen zurücktreten.

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