Luca Hänni verärgert Tierschützer
Will ein Unternehmen Glamour, bucht es einen Promi für den
Firmenanlass. So geschehen heute bei der Eröffnung der ersten Filiale von
Kentucky Fried Chicken in Genf. Mit Chicken-Nugget in der Hand liess sich
Teenie-Schwarm Luca Hänni für den Fastfood-Riesen ablichten.
Tierschützer kritisieren den Sänger dafür. Denn: «Luca Hänni übernimmt als
Künstler eine Vorbildfunktion und stellt besonders für ein junges Publikum eine
Identifikationsfigur dar», sagt Stefanie Walther von der Stiftung für das Tier
im Recht. «Durch sein Engagement für KFC besteht die Gefahr, dass gerade die
jugendliche Zielgruppe zu einem unkritischen Fleischkonsum angeregt wird, bei
dem die Produktionsmethoden nicht hinterfragt werden, was letztlich zu Lasten
der betroffenen Tiere geht.»
Riesige Ställe
KFC importiert laut eigenen Angaben das Fleisch aus Holland und Deutschland.
Das ist Tierschützern ein Dorn im Auge. «Wir gehen davon aus, dass das
Geflügelfleisch aus Massentierhaltungen mit Ställen von 40’000 und mehr Tieren
stammt, was hierzulande verboten ist», sagt Hansuli Huber, Geschäftsführer vom
Schweizer Tierschutz STS. Und nicht nur das: «In der EU darf man 50 Prozent
mehr Tiere in einen Stall stopfen wie in der Schweiz, Tageslicht ist nicht
Pflicht.»
Huber nimmt den Sänger in Schutz: «Herr Hänni wusste offensichtlich um diese
Hintergründe nicht Bescheid oder wurde von KFC fehlinformiert. Er würde sicher
nicht für einen Laden Reklame betreiben, der tierschutzwidrige Produkte
anbietet.»
Ein Blick hinter Kulissen werfen
Sanfte Töne auch bei der Peta Deutschland: «Auch Luca Hänni könnte sich für
Tiere stark machen, so wie es zahlreiche junge Künstler tun», heisst es dort.
Und: «Wir ermutigen nicht nur ihn, sondern auch alle anderen Konsumenten, einen
Blick hinter die Kulissen von KFC zu werfen.»
Luca Hänni wollte sich gegenüber Nau nicht zum Auftritt bei KFC äussern.
Das Wichtigste in Kürze
- Luca Hänni trat heute während einer Veranstaltung von KFC auf.
- Tierschützer kritisieren das Engagement des Sängers heftig.