Micron Technology: US-Chiphersteller tritt auf die Kostenbremse
Der US-amerikanische Chiphersteller «Micron Technology» will die Kosten eindämmen. Dafür werden die Produktionskapazitäten zurückgefahren und Stellen abgebaut.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Halbleiterkonzern «Micron Technology» will die Kosten im neuen Geschäftsjahr drosseln.
- Die Investitionen sollen massiv zurückgefahren werden. Überdies werden Stellen abgebaut.
Nach erheblichen Abstreichern zum Beginn des neuen Fiskaljahres tritt der US-Halbleiterkonzern «Micron Technology» auf die Kostenbremse. Die Investitionen sollen massiv zurückgefahren werden, wie der grösste US-amerikanische Speicherchiphersteller am Mittwoch mitteilte.
Überdies plane «Micron Technology», zehn Prozent der rund 48'000 Stellen abzubauen. Ferner sollen die Managerlöhne gekürzt und die Boni gänzlich gestrichen werden. Ausserdem wurde ein Aktienrückkaufprogramm ausgesetzt. Bereits im November hatte der Konzern eine Drosselung der Produktion um rund 20 Prozent in Aussicht gestellt.
Inflation und unsichere Wirtschaftslage setzen «Micron Technology» zu
Insbesondere Speicherchipkonzerne sehen sich gerade grossen Problemen ausgesetzt. So halten sich Konsumenten mit dem Kauf neuer Smartphones, Laptops und PCs, in denen diese Chips vorzugsweise verbaut werden, zurück.
Die Hersteller der Geräte sitzen selbst auf hohen Lagerbeständen und bauen diese zunächst ab. Erst dann werden wieder neue Aufträge an die Chiphersteller vergeben. Besser laufen dagegen die Geschäfte von Chipkonzernen, die mehr auf spezielle Halbleiter für die Automobil- und Energieindustrie setzen. Sie bauen ihre Kapazitäten sogar aus, um die Nachfrage bedienen zu können.
Umsatzrückgang im ersten Geschäftsquartal
«Micron Technology» verzeichnete im ersten Geschäftsquartal (per 1. Dezember) einen rapiden Umsatzrückgang sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch dem Vorjahr. Die Erlöse sanken auf rund 4,1 Milliarden US-Dollar nach 6,6 Milliarden Dollar in den drei Monaten zuvor.
Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 195 Millionen Dollar. Auch die weitere Entwicklung sieht eher trübe aus. Nach Angaben des Konzerns dürfte es schwierig werden, 2023 wieder in die Gewinnzone zurückzukehren.