Viel Geld: Ein Direktor der Migros Bank in Bern hat über drei Millionen Franken einer Kundin unterschlagen, die zum Tatzeitpunkt über 80 Jahre alt war.
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Das Logo der Migros Bank. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Direktor der Migros Bank in Bern veruntreute mehrere Millionen einer Kundin.
  • Die Seniorin wurde wegen ihres Adoptivsohnes auf den Missstand aufmerksam.
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Rund drei Millionen Franken soll ein Geschäftsleitungsmitglied der Migros Bank von einer Kundin unterschlagen haben. Das Opfer: Sonja Carmeli Moser. Mit dem Opernsänger Boris Carmeli verheiratet, lebte sie mehrere Jahrzehnte in Rom, bis er 2009 verstarb.

Daraufhin erbte sie eine grosse Summe Geld, das auf ihr Konto bei der Migros-Bank überwiesen wurde. Der für sie zuständige Direktor der Migros-Bank überzeugte Sonja Carmeli Moser 2013 davon, ihr Geld nicht mehr gewöhnlich zu investieren. Stattdessen solle sie die Gelder auf einen «besonderen Tresor» transferieren, wie die Tamedia-Zeitungen berichteten.

Der «besondere Tresor»: Das Portmonnaie des Direktors

Diesen Tresor gab es nicht. Der Direktor unterschlug das Geld, das die Frau überweisen wollte. Doch die Seniorin hatte einen einen aufmerksamen Adoptivsohn: Antonello Moser Faraone begleitete die Frau regelmässig bei ihren Bank-Besuchen.

Rasch wurde dieser skeptisch und verlangte eine Zusammenstellung aller bestätigten Vermögenswerte. Der Bankdirektor schindete Zeit mit unwirklich erscheinenden Szenarien. Das unterschlagene Geld hatte er bereits ausgegeben.

Adoptivsohn klärte auf

Schliesslich verlangte Antonello Moser Faraone ein Gespräch mit dem Vorgesetzten. Schnell wurde klar, dass der «besondere Tresor» nicht existierte. Trotzdem schrieb die Bank 2017 in einer Mitteilung an die beiden, dass man keine Unregelmässigkeiten habe feststellen können.

Daraufhin reichten die inzwischen verstorbene Sonja und Antonello Moser Strafanzeige ein. Die Staatanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren. Und: Der Direktor legte ein umfassendes Geständnis ab.

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