Migros stampft Bio-Take-Away ein
Kaum ein Markt wächst so gut wie das Bio-Geschäft. Trotzdem stampft die Migros nach nur vier Jahren das Bio-Take-Away ein. Ersetz werden die Filialen mit dem Fastfood-Laden Hitzberger. Das dürfte nicht allen Kunden gefallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Migros schliesst die Bio-Take-Away-Filialen.
- Ersetzt werden sie durch Shops von Hitzberger. Doch der ist nicht immer Bio.
Bio ist im Trend. Das hat die Migros schon lange erkannt. Und hat darum vor vier Jahren am Hauptbahnhof Zürich ein Bio-Take-Away eröffnet. Der Unterschied gegenüber einem herkömmlichen Take-Away: Alle Produkte sind in Bio-Qualität.
Doch jetzt ist Schluss damit. Die Filialen am Hauptbahnhof Zürich und in Oerlikon werden dicht gemacht. «Die Migros Zürich plant in Zukunft keine Bio-Take-aways mehr», sagt Migros-Sprecher Francesco Laratta zu Nau.
Mitarbeiter weiterbeschäftigt
Die Läden übernimmt Hitzberger, eine gesunde Fastfood-Kette, die der Zürcher Detailhändler letztes Jahr übernommen hat. Damals wurde bereits das Aus für das Bio-Take-Away angekündigt. Der Zeitpunkt war allerdings unklar. Immerhin: «Bei den Umwandlungen werden alle Mitarbeitenden weiterbeschäftigt», versichert Laratta.
Für den Kunden hat die Umwandlung allerdings zwei Haken. Einerseits ist Hitzberger alles andere als günstig. Ein Poulet-Wrap kostet happige 13.70 Franken. Wer Rindfleisch will, legt sogar noch einen Franken drauf. Ob Hitzberger teurer ist als das Bio-Take-Away, kann Laratta nicht sagen: «Ein Direktvergleich lässt sich nicht bewerkstelligen, da die Angebote nicht deckungsgleich sind.»
Bio nicht selbstverständlich
Was Bio-Kunden ärgern dürfte: Hitzberger macht zwar auf öko und hip, doch bio ist keine Selbstverständlichkeit. So ist beim Pulled Beef Wrap das Rindfleisch zwar in Bio-Qualität, das Poulet aus dem Chicken Parmesan Wrap hingegen nicht. Hitzberger schreibt dazu auf der Webseite: «Wir verwenden wann immer sinnvoll frische Zutaten aus biologischer Landwirtschaft.» Konsequent ist anders.
Laratta erklärt: «Beim Konzept Hitzberger stehen zudem nebst Nachhaltigkeit auch Ausgewogenheit und Innovation im Vordergrund. So war Hitzberger der erste Schweizer Take-away, der zum Beispiel den Insektenburger anbot.»