Mit Anleihe gegen Corona-Krise: EZB-Hilfspaket für Banken
Die Wirtschaft wird von der Corona-Krise besonders hart getroffen. Die EZB beschliesst ein Hilfspaket: Darin enthalten ist zum Beispiel der Kauf von Anleihen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EZB behält sich die Möglichkeit einer Zinssenkung vor.
- Auch beschloss die Bank ein grösseres Hilfspaket für Banken.
- Dieses enthält den Kauf von Anleihen sowie günstige Langfristkrediten.
Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, hat angesichts der Coronavirus-Krise mögliche Zinssenkungen ins Spiel gebracht. Obwohl die EZB ihren Einlagensatz am Donnerstag nicht gesenkt habe, behalte sich der geldpolitische Rat diese Möglichkeit vor. Dies schrieb Lane am Freitag in einem Beitrag auf der Internetseite der EZB.
EZB ergreift Massnahmen
Am Donnerstag hatte die EZB ein grösseres Hilfspaket für die Banken beschlossen. Dieses besteht aus Käufen von zusätzlichen Anleihen und günstigen Langfristkrediten. Ihren Einlagenzins hatte sie aber nicht angetastet, was von einigen Marktteilnehmern mit Enttäuschung aufgenommen worden war. Ökonomen lobten den Schritt dagegen.
Lane verteidigte das neue Paket der EZB in seinem Beitrag. Die beschlossenen Massnahmen seien eine geeignete Antwort auf die Krise. Das «Basisszenario» sei, «dass er letztlich nur von vorübergehender Dauer sein wird».
Kauf von Anleihe vorziehen
Nach Einschätzung des italienischen Notenbankchefs, Ignazio Visco, könnte die EZB den Kauf von Staatsanleihen zeitlich vorziehen. So könnte die Notenbank die Käufe im Falle einer Verschärfung der Virus-Krise auch auf konkrete Länder konzentrieren. Dies sagte Visco dem Fernsehsender Bloomberg TV am Freitag.