Coronavirus: Klima-Kids greifen Risikogruppen unter die Arme

Keystone-SDA
Keystone-SDA, Lina Schlup

Bern,

In der Schweiz steigt die Zahl der Todesopfer auf 13 an. Im Tessin sind seit Freitagmorgen zwei weitere Coronavirus-Patienten verstorben.

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Hygienehinweise zur Ansteckungsgefahr des Coronavirus in Lugano. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat verschärft die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Verbreitung.
  • 1359 Personen wurden in der Schweiz bisher positiv getestet, dreizehn Personen verstarben.
  • Hier lesen Sie die News im Ticker.

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17.10: Die Schweizer Armee schliesst alle Rekrutierungszentren. Dies gilt ab dem 16. März. Wie die Armee mitteilt, haben alle zur Rekrutierung aufgerufenen Stellungspflichtigen nicht einzurücken.

Der Marschbefehl muss nicht befolgt werden. Die Stellungspflichtigen werden wieder mit einem neuen Marschbefehl aufgeboten, sobald die Lage dies zulässt.

15.48: Eine totale Reiseflaute hat eingesetzt. Am Flughafen Zürich trifft man kaum Reisende, die Check-Ins sind leer, die Gepäckbänder ebenso. Das Personal steht arbeitslos herum. Und das an einem sonst stressigen Samstag!

15.40: Im Manor Freiburg befinden überall an den Kassen rote Linien am Boden um den Abstand einzuhalten, inklusive Schilder mit Hinweis.

15.27: Ab sofort und bis mindestens zum 4. April sind alle Schulen der Stadt Bern geschlossen. Nun stellen die Schulen ein Betreuungsangebot für Kinder (Kindergarten bis und mit 6. Klasse) ohne private Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Damit soll verhindert werden, dass besonders gefährdete Personen wie Grosseltern auf die Kinder aufpassen müssen. Möglichkeiten eines Fernunterrichts sind in Abklärung und werden im Verlaufe der nächsten Woche den Eltern kommuniziert.

15.21: Nun hat auch der Kanton Appenzell-Innerrhoden seine ersten Coronavirus-Fälle. Betroffen sind ein 59-jähriger Mann und eine 57-jährige Frau, wie das Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons am Samstag mitteilte. Die engen Kontaktpersonen würden identifiziert.

Damit sind in jedem Kanton der Schweiz nun Fälle des Coronavirus gemeldet worden.

14.12: Die ab Sonntag geplanten Klima-Versammlungen werden teils im Umfang reduziert oder abgesagt. Die Durchführung des für den 15. Mai geplanten landesweiten Schülerstreiks ist ungewiss. Die Klima-Aktivisten wollen nun den Corona-Risikogruppen helfen.

«Unsere Treffen werden wir in den nächsten Tagen und Wochen auf digitale Kanäle verlegen, wenn dies möglich ist», teilte Klimastreik Schweiz am Samstag mit.

Die Schweizer Klimaaktivisten richteten eine neue Webseite ein, wo streikende Risikogruppen der Pandemie ihre Hilfe anbieten könnten, etwa beim Kinderhüten oder für Einkäufe. Sowohl bei der Corona-Pandemie wie auch in der Klimakrise brauche es eine Generationensolidarität, heisst es in der Mitteilung.

In den nächsten Tagen will die Bewegung besprechen, wie es mittelfristig weitergehen soll. Es würden in den Regionen und auf nationaler Ebene Lösungen gesucht für die geplante Neuauflage des Schülerstreiks «Strike for Future» am 15. Mai. Dies erfordere neue und kreative Massnahmen der Klimastreikenden.

13.26: Der Bund erklärt, dass die am Freitag beschlossene Massnahmen auch für Skigebiete gelten. Zunächst hatten einzelne Skigebiete ihren Betrieb am Samstag aufrechterhalten.

In einer Mitteilung schreibt nun der Bund: «Mit dem Verbot sollen im Umfeld von Transportanlagen in Skigebieten ohne Erschliessungsfunktion grössere Menschenansammlungen verhindert und damit die Gefahr von Ansteckungen reduziert werden. In Unterhaltungs- und Freizeitbetrieben, und dazu gehören auch Skigebiete, dürfen nicht mehr als 100 Besucher gleichzeitig anwesend sein. Können Betreiber diese Vorgaben nicht einhalten, müssen die Skigebiete ihren Betrieb umgehend einstellen. Das Bundesamt für Gesundheit fordert jene Skigebiete, die noch immer offen sind, dazu auf, den Betrieb umgehend zu schliessen.»

Ski Flumserberg
Menschen auf einem Sessellift. - Keystone

Die Berner Skigebiete werden heute Abend den Betrieb einstellen. Dies heisst es nun in einer weiteren Mitteilung des Kantonalen Führungsorgans.

13.20: Die Luzerner Polizei schliesst ab Montag vorübergehend mehrere Polizeiposten. Die Hauptposten bleiben aber weiterhin geöffnet.

«Die Massnahmen sind eine Folge der verschärften Empfehlungen vom Bundesrat und vom Luzerner Regierungsrat, um eine Verbreitung des Coronavirus eindämmen zu können», heisst es in der Mitteilung der Polizei.

12.05: In der Schweiz ist die Zahl der Menschen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, weiter angestiegen. Am Samstagmorgen lagen 1189 bestätigte Fälle vor, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte. Das waren 180 Menschen mehr als gegenüber dem Vortag.

Insgesamt wurden 1359 Menschen positiv getestet, vier davon im Fürstentum Liechtenstein. Bei 170 Fällen lag ein erstes positives Resultat vor, eine Bestätigung stand zunächst noch aus.

Bislang lagen Meldungen zur Erkrankten aus allen Kantonen ausser Appenzell Innerrhoden vor. Laut den jüngsten Zahlen handelt es sich in 52 Prozent der Fälle um Männer, 48 Prozent waren Frauen.

11.47: Im Tessin sind seit Freitagmittag zwei weitere Menschen aufgrund einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Wie der Führungsstab am Samstag mitteilte, handelt es sich um ältere Patienten aus der Risikogruppe. Damit sind landesweit 13 Tote zu beklagen.

Bei beiden Toten im Tessin handelte es sich um ältere Menschen aus der Risikogruppe. Zudem litten sie an Vorerkrankungen. Mit ihnen steigt die Opferbilanz allein im Tessin auf fünf. Der Südkanton ist damit der Kanton mit den bisher meisten Opfern.

Wie der Führungsstab weiter mitteilte, kamen seit Freitag 54 neue bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus hinzu, so dass das Total auf 265 Infektionen steigt.

11.16: Gestützt auf eine neue Aussage des Regierungsrates des Kantons Bern sei der Skibetrieb in Adelboden-Lenk für das Wochenende gesichert. Das schreiben die Verantwortlichen des Ferienparadieses auf Instagram. Gleichzeitig entschuldigen sie sich für die Umstände. Wie es nach dem Wochenende weitergeht, werde noch mitgeteilt.

Dass die Leute von der Massnahme des Bundes verunsichert sind, zeigt sich mit Blick auf Adelboden. Auf den Pisten sind kaum Leute anzutreffen, wie ein Leserreporter gegenüber Nau.ch berichtet.

adelboden
In Adelboden fehlen die Leute. Auf den Pisten sind fast keine Menschen anzutreffen. - zVg

09:51: Der Bund warnt abermals vor Cyberkriminellen. Diese würden versuchen, die Verunsicherung der Bevölkerung aufgrund der Situation um das Coronavirus auszunutzen.

Anhand von E-Mails mit gefälschtem Absender des BAG würden sie versuchen, Malware zu verbreiten. Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI warnt nun die Bevölkerung. Diese E-Mails seien umgehend zu löschen.

09.49: Die Schifffahrt auf dem Bielersee ist wegen des Coronavirus bis am 2. Mai eingestellt. Wie die Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft am Samstag mitteilte, setzt sie damit die Weisungen des Bundes um. Themen-, Touristen- und Gruppenfahrten sind gestrichen.

05.06: Personen aus der Schweiz dürfen ab sofort nicht mehr in die USA einreisen. Der von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreisestopp für Menschen aus weiten Teilen Kontinentaleuropas ist in Kraft getreten. Die Massnahme gilt seit 04.59 Uhr (Schweizer Zeit) am Samstag.

03.45: Schweizer dürfen nicht mehr nach Tschechien einreisen. Das Land hat um Mitternacht in der Nacht zu Samstag die festen Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich wiedereingeführt. Grund ist die Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus.

Coronavirus - Grenze zu Tschechien
Gebraucht seien jetzt Regelungen, welche die Menschen vor dem Coronavirus schützten, aber nicht an nationalen Grenzen Halt machen, glaubt Armin Laschet (CDU). - dpa

Deutsche, Österreicher, Schweizer und Bürger weiterer zwölf Risikostaaten dürfen nicht mehr in den EU-Mitgliedstaat einreisen und werden abgewiesen. Tschechen dürfen nicht nach Deutschland und Österreich ausreisen.

Ausnahmen gelten nur für Deutsche mit Wohnsitz in Tschechien sowie Berufspendler in einem Streifen von 100 Kilometern Tiefe beiderseits der Grenze. Ab Montag wird der Einreisestopp auf alle Ausländer ausgeweitet.

In Tschechien gibt es derzeit 141 bestätigte Fälle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus.

02.30: Am Montag hat die Schweizer Armee ihren ersten Einsatz im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, wie Armeechef Korpskommandant Thomas Süssli hat in der Nacht auf Samstag auf Twitter bestätigt.

Thomas Süssli bestätigt den Einsatz der Schweizer Armee im Kampf gegen den Coronavirus. - Twitter / @ThomasSuessli

Das Spitalbataillon 5 werde für einen besonderen Coronavirus-Dienst einrücken. Um welchen Dienst es sich handelt, ist noch unklar.

«Unterstützung von Spitälern»

Das Spitalbataillon 5 ist eines von vier Spitalbataillonen der Schweizer Armee, wie der Internetseite der Armee zu entnehmen ist. Zu den Hauptaufgaben des Bataillons gehöre die «personelle und materielle Unterstützung von zivilen Spitälern in ausserordentlichen Lagen».

Das Spitalbataillon kann zudem den «Ausbau von Pflegekapazitäten und die Grundpflege» übernehmen, «sei dies unterirdisch oder oberirdisch, in einem zivilen Spital, welches dem Koordinierten Sanitätsdienst angehört». Dabei könnten bis zu 200 Patienten übernommen werden.

Zudem hilft das Bataillon den Angaben zufolge beim «Betrieb einer improvisierten Einrichtung, sei dies im Bereich der Pflege, einer Isolationsstation, oder eines Impfzentrums» sowie beim «Betreiben eines vollgeschützten Militärspitals für bis zu 200 Patienten im Bereich der Grundpflege».

01.30: Cyber-Kriminelle nutzen die Coronavirus-Krise aus, um in der Schweiz Computer mit einer Schadstoffsoftware zu infizieren. Davor warnt die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani).

Die Kriminellen verschicken demnach E-Mails, die vorgeben, vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu stammen und Auskunft über aktuelle Zahlen zur Verbreitung des Coronavirus in der Schweiz zu geben.

Werden sie geöffnet, infizieren sie den entsprechenden Computer mit der Schadstoffsoftware «AgentTesla», wie Melani am späten Freitagabend mitteilte.

Die Meldestelle rät deshalb zu Vorsicht. Solche E-Mails sollten nicht geöffnet werden, schreibt sie.

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