Morgan Stanley soll in Frankreich 20 Millionen Euro Strafe zahlen
Die französische Börsenaufsicht hat die US-Investmentbank Morgan Stanley wegen Kursmanipulation zu einer Strafe von 20 Millionen Euro verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Börsenaufsicht wirft Investmentbank Kursmanipulation vor.
Die Niederlassung von Morgan Stanley in London habe 2015 auf dem Höhepunkt der griechischen Schuldenkrise den Kurs von französischen Staatsanleihen künstlich in die Höhe getrieben, um diese dann zu einem besseren Preis zu verkaufen, erklärte die Börsenaufsicht. Die Investmentbank kritisierte die Strafe als «unverhältnismässig» und kündigte Rechtsmittel an.
Die Pariser Börsenaufsicht Autorité des marchés financiers (AMF) teilte mit, Morgan Stanley habe im Juni 2015 massiv Termingeschäfte mit französischen und deutschen Staatsanleihen abgeschlossen. Ziel sei gewesen, «einen unnormalen und künstlichen Kursanstieg» herbeizuführen, um so befürchtete Verluste bei französischen Staatsobligationen zu mindern. Letztere waren nach einem Krisentreffen zwischen Athen und seinen Gläubigern und Gerüchten über einen «Grexit» massiv unter Druck geraten.
Morgan Stanley erklärte dazu, die Geschäfte stimmten «völlig mit den Marktpraktiken überein». Die Bank sei «überzeugt, im besten Interesse des Marktes und ihrer Kunden gehandelt zu haben».
Die Strafe von 20 Millionen Euro ist mit die höchste, die die französische Börsenaufsicht jemals verhängt hat. Die Marktaufseher hatten 2017 die Vermögensverwaltungs-Gesellschaft Natixis Asset Management wegen Unregelmässigkeiten bei Fondsgeschäften zu einer Rekordbusse von 35 Millionen Euro verurteilt, die Strafe wurde aber in diesem November ebenfalls auf 20 Millionen Euro abgesenkt.