Müller: Anstieg von Benzinpreis auf zwei Euro pro Liter «absolut» möglich
Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller hält einen Anstieg des Benzinpreises auf zwei Euro pro Liter im Jahr 2022 für «absolut» möglich.

Es gebe einerseits die klimapolitischen Beschlüsse der Bundesregierung, andererseits Effekte am Markt, die sich auf eine Verteuerung der Spritpreise auswirkten, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) am Donnerstag im ZDF-«Morgenmagazin». Zur Entlastung der Verbraucher forderte er ein «einkommensunabhängiges Mobilitätsentgelt».
«Zur Wahrheit gehört dazu: Autofahren mit Verbrennungsmotor wird teurer werden», sagte Müller. Wer dies verschleiere, nehme die Menschen und die Klimakrise nicht ernst.
Investitionen in Bus und Bahn
Den CSU-Vorschlag, den Preisanstieg durch eine Anhebung der Pendlerpauschale abzufedern, kritisierte Müller als sozial ungerecht. Die Pendlerpauschale wirke so, «dass sie Verbrauchern mit höherem Einkommen eine wesentlich grössere Entlastung gibt». Dies liege in der Natur des deutschen Einkommenssteuersystems.
Der vzbv schlage als Alternative vor, unabhängig von ihrem Einkommen allen Menschen in Deutschland ein «Mobilitätsentgelt» auszuzahlen. Damit würde ein «sozialer Ausgleich» geschaffen, argumentierte Müller. Er forderte zudem massive Investitionen in Bus und Bahn insbesondere auf dem Land.