Munich Re stellt sich auf grosse Schäden durch Hurrikan «Dorian» ein

Der weltgrösste Rückversicherer Munich Re stellt sich auf grosse Schäden durch Hurrikan «Dorian» ein. Die Höhe in den USA werde davon abhängen, ob und wo «Dorian» an der Ostküste auf Land treffe. Das teilte der Dax-Konzern am Mittwoch mit.

Auch spiele es eine Rolle, wo und wie intensiv er die Küste entlang ziehe. Das sagte Eberhard Faust, Forschungsleiter Klimarisiken und Naturgefahren bei Munich Re, der dpa.

Neben Zerstörungen durch Sturm und Sturmflut könnte es auch «gravierende Schäden» aus Starkregen geben. Grund dafür ist die Tatsache, dass Dorian über den sehr warmen Oberflächen des Atlantiks viel Wasser aufgenommen habe. Auf den Bahamas sei es für eine Schätzung der Schäden noch zu früh.

«Dorian» hat auf den Bahamas eine Spur der Zerstörung hinterlassen und mindestens sieben Todesopfer gekostet. Luft- und Satellitenbilder zeigen verwüstete Landstriche, die unter Wasser standen.

Laut Prognosen des Nationalen Hurrikan-Zentrums der USA könnte der etwas abgeschwächte Hurrikan nun der Küste Floridas «gefährlich nah» kommen. Und in Küstennähe am US-Bundesstaat Georgia vorbeiziehen.

Weiter nördlich, in South Carolina und North Carolina, könnte der Hurrikan auch direkt über die Küste verlaufen, warnten die Experten.

Rückversicherer versichern andere Versicherer gegen grosse Schäden etwa durch Naturkatastrophen. Der Munich-Re-Konkurrent Hannover Rück gab keine Schätzung zu «Dorian» ab. Noch sei es zu früh für jede Aussagen dazu, hatte eine Sprecherin auf Anfrage erklärt.

Laut der Rating-Agentur S&P können die weltweit grössten Rückversicherer die Schäden durch den Hurrikan aber verkraften. Die 20 grössten Rückversicherer können die Schäden gut stemmen, meint S&P. Dies, wenn «Dorian» die USA etwa so stark trifft wie Hurrikan «Irma» zwei Jahre zuvor. «Irma» hatte branchenweit versicherte Schäden von etwa 30 Milliarden US-Dollar (rund 27 Mrd Euro) angerichtet.