Nach Bankrott: Verkauf der Markenrechte für «Air Berlin» vertagt
Weil der Markenname für die Betreuung der 1,3 Millionen Gläubiger noch gebraucht werde, wird der Verkauf der Marke der Fluggesellschaft vertagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Verkauf der Marke «Air Berlin» wird vertagt.
- Der Markenname werde noch für die Betreuung der Gläubiger gebraucht, heisst es.
Der Verkauf der Marke «Air Berlin» der insolventen Fluggesellschaft ist bis auf Weiteres vertagt worden. Sowohl die Markenrechte als auch die Domain airberlin.de sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt veräussert werden, wie Insolvenzverwalter Lucas Flöther der Nachrichtenagentur DPA am Freitag sagte.
Der Grund sei einfach: Der Markenname werde für die Betreuung der rund 1,3 Millionen Gläubiger weiter gebraucht.
Mitte Februar hatte Flöther zunächst nach Angeboten für zahlreiche Markenrechte gesucht - darunter auch für die Dachmarke «Air Berlin». Die ehemals zweitgrösste deutsche Fluglinie hatte vor gut einem Jahr Insolvenz angemeldet und wird derzeit abgewickelt.
Mehrere Unternehmensteile samt wertvoller Start- und Landerechte wurden etwa an Lufthansa, Easyjet oder den Gründer der späteren Air-Berlin-Tochter Niki, Niki Lauda, verkauft. Derzeit arbeiten noch gut 60 der 8000 Beschäftigten des Konzerns bei Air Berlin. In den nächsten Jahren wird die Fluggesellschaft abgewickelt. Insolvenzverwalter Flöther muss dabei unter anderem auch möglichst viel zu Geld machen, um die Gläubigerforderungen zu befriedigen.
Neben dem Inventar, das bereits grösstenteils versteigert wurde, stehen auch geschützte Begriffe und Wortmarken zum Verkauf. Die Airline habe Tausende Domains und Markenrechte im Katalog, sagte Flöther. Darunter seien etwa «LTU», «airduesseldorf» oder Internetadressen wie «mallorcashuttle.de». Erste Namen seien auch bereits erfolgreich verkauft worden, hiess es. Um welche Objekte es sich handelt, wer die neuen Besitzer sind und welche Kaufpreise sie gezahlt haben, wollte Flöther mit Verweis auf vereinbartes Stillschweigen aber nicht sagen.