Nach Daten-Skandal: Zoff zwischen Tim Cook und Mark Zuckerberg

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Im Daten-Skandal von Facebook mischt sich nun auch Tim Cook ein. Für den Apple-Chef ist Privatsphäre ein Menschenrecht. Facebook-Chef Mark Zuckerberg lässt diese Kritik nicht auf sich sitzen.

Erneut sieht sich Facebook in der Opferrolle. Das Unternehmen sie zu idealistisch gewesen und habe sich zu sehr auf die positiven Seiten der Vernetzung der Menschen konzentriert. Zuckerberg dazu: «Wir haben uns nicht genügend um die negativen Gebrauchsweisen der von Facebook zur Verfügung gestellten Instrumente gekümmert.»

Facebook-Chef Mark Zuckerberg zeigt sich dankbar.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg zeigt sich dankbar. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Daten-Skandal von Facebook stichelt Apple-Chef Tim Cook gegen Mark Zuckerberg.
  • Zuckerberg verteidigt sein Geschäftsmodell: «Viele Leute können sich einen Service nicht leisten.»

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat mächtig Ärger am Hals. Grund: Die britische Firma Cambridge Analytica hat 50 Millionen Facebook-Nutzerdaten entwendet. «Wir werden uns aus diesem Loch herausgraben, aber es wird ein paar Jahre dauern», sagt Zuckerberg nun in einem Interview mit «Vox». Und ergänzt: «Ich wünschte, ich könnte das Problem in drei oder sechs Monaten lösen.» Das sei aber unrealistisch.

Facebook-Nutzer sind verunsichert. Doch nun stichelt auch Apple-Chef Tim Cook gegen den Facebook-Gründer. Auf die Frage, wie er reagieren würde, wenn er in Zuckerbergs Schuhe steckte, erklärte er: «Ich wäre nicht in so einer Situation.» Schutz von Privatsphäre seien Menschenrechte, so Cook. Apple habe sich darum dagegen entschieden, Nutzerdaten für Werbezwecke einzusetzen.

«Uns sind Nutzer nicht egal»

Zuckerberg lässt die Kritik von Tim Cook nicht auf sich sitzen. «Ich finde das Argument, dass einem Nutzer egal sind, weil sie uns kein Geld zahlen voreilig und falsch. Es gibt einfach viele Menschen, die es sich nicht leisten können, für einen Service zu zahlen», so der Facebook-Chef zu «Vox». Demnach sei es logisch, sich über Werbung zu finanzieren.

«Wenn man einen Service bieten will, der nicht nur reichen Leuten dient, dann braucht man etwas, dass sich die Leute einfach leisten können», sagt Zuckerberg. Ein klarer Seitenhieb gegen Apple. Das Unternehmen wird oft für seine teuren Produkte kritisiert. «Ich denke nicht, dass uns die Leute weniger wichtig sind. Im Gegenteil!»

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