Nächste «Goldene Generation» in den Startlöchern
Regelmässig räumen die Schweizerinnen und Schweizer an den World Skills – den offiziellen Berufs-Weltmeisterschaften – eine grosse Anzahl Medaillen ab.
Das Wichtigste in Kürze
- 2017 haben die Schweizer 20 Medaillen gewonnen - davon elf goldene.
- Das duale Bildungssystem der Schweiz wird weltweit gefeiert und viele Bewegungen zur Übernahme sind im Gange.
- Die ehemalige US-Botschafterin Suzi LeVine setzt sich in den USA für die Einführung eines dualen Bildungssystems ein.
Für alle Berufstalente ist es ein Traum, in der «Berufs-Nati» dabei zu sein. Der Weg führt über die SwissSkills. Von 12. bis 16. September 2018 werden die Schweizer-Meister-Titel in Bern vergeben, und man kann sich für die nächste Berufs-WM qualifizieren. Die nächste „goldene Generation“ an Medaillengewinnerinnen und –gewinnern steht also schon bereit. Warum aber sind unsere Berufsleute so gut und so effizient?
Darum sind Schweizer Berufsleute Weltklasse
Einer der Hauptgründe ist das duale Berufsbildungssystem in unserem Land. Dieses ist einzigartig und ein echtes Erfolgsmodell. Junge Schweizer Berufsleute stellen das an Meisterschaften immer wieder unter Beweis. Elf Goldmedaillen holte das SwissSkills-Team, das im Oktober 2017 in Abu Dhabi an der Berufs-WM antrat.
Was macht das duale Bildungssystem in der Schweiz aber so effizient? Dank der Kombination der Ausbildungen über den akademischen Weg und die Berufslehre haben auch junge Berufsleute mit durchschnittlichen schulischen Leistungen die Chance, Erfolg zu haben und an internationalen Berufsmeisterschaften Preise zu gewinnen. Dies bestätigt auch die neue Studie «Die Top 200 des beruflichen Nachwuchses» der Erziehungswissenschafterin Prof. Dr. Magrit Stamm, welche im Rahmen des SwissSkills Day 2017 am 8. Februar in Bern vorgestellt wurde. Ihr Fazit: Eine hohe Qualität der Berufsbildung stärkt die Schweizer Innovationskraft.
Das duale Bildungssystem der Schweiz ergänzt eine international hoch angesehene akademische Ausbildung mit der direkten, praxisorientierten Berufslehre. Die Berufsausbildungen dauern jeweils drei bis vier Jahre und orientieren sich an tatsächlich nachgefragten beruflichen Qualifikationen und an den zur Verfügung stehenden Arbeitsplätzen. Gemeinsam sorgen die Hochschulstudiengänge und die Berufslehren für eine ideale Mischung von Talent aus Theorie und Praxis. Die hohe Qualität der Berufsbildung ist eine zentrale Stütze der Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft, die ihrerseits interessante Stellen und gute Entwicklungsmöglichkeiten für motivierte und qualifizierte Fach- und Führungskräfte bietet. Aber: «Erfolg ist nicht an eine akademische Laufbahn gebunden. Es gibt viele Erfolgsgeschichten von Menschen, die mit einer Lehre begonnen haben und mittels der höheren Berufsbildung weit gekommen sind», sagt beispielsweise Terry Tschumi, Schulleiterin der TEKO Basel (Höhere Fachschule für HR-Abschlüsse in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Büromanagement) und fügt an: «Der Vorteil der dualen Weiterbildung liegt in der professionellen Kombination von Wissen mit gleichzeitigem Aufbau praktischer Kompetenzen.» In der Schweiz bereiten Höhere Fachschulen wie die TEKO Basel Studierende also auf ihre künftigen Aufgaben vor. Es braucht neben den öffentlichen, universitären Angeboten in der Aus- und Weiterbildung auch jene der Privaten, der Höheren Fachschulen, die mit Engagement, Initiative und Innovation punkten und praxisnah unterrichten. Dies bestätigt auch Arthur Schärli, Leitexperte SBFI für Qualitätsmanagement an Fachschulen: «Der Stellenwert der Höheren Fachschulen wie die TEKO Basel ist gestiegen. Das handlungsorientierte Unterrichten ist nicht nur im Trend, sondern auch gefordert. Der fachlich-sachliche Unterricht ist die Basis, aber der Praxisbezug muss eindeutig da sein. Diese Schulen leisten dabei eine vorbildliche Arbeit.»
Das Schweizer Bildungssystem geniesst weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Im «Global Competitiveness Report» des World Economic Forum rangiert das Schweizer Ausbildungssystem im weltweiten Vergleich seit Jahren auf Platz 1 (Quellen: Switzerland Global Enterprise).