Nationalbank verbucht Rekordgewinn: Kantone profitieren
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) meldet für 2024 einen Rekordgewinn. Bund und Kantone können sich über Milliarden freuen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat für das Jahr 2024 einen Rekordgewinn von 80 Milliarden Franken erzielt. Dies geht aus den vorläufigen Berechnungen hervor, wie «SRF» berichtet.
Der Gewinn übertrifft den bisherigen Höchstwert von 54 Milliarden Franken aus dem Jahr 2017 deutlich.
Auf dem Goldbestand verzeichnete die SNB einen Bewertungsgewinn von 21,2 Milliarden Franken. Die Frankenpositionen hingegen brachten einen Verlust von 7,4 Milliarden Franken ein.
Gründe für den Rekordgewinn der Nationalbank
Der aussergewöhnlich hohe Gewinn der SNB lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Wie «NZZ» berichtet, profitierte die Nationalbank vom Aufschwung an den weltweiten Aktienmärkten.
Der Weltindex MSCI World legte im vergangenen Jahr um 17 Prozent zu. Zudem trugen steigende Goldpreise und ein stärkerer US-Dollar zum positiven Ergebnis bei.
Die SNB hält beträchtliche Devisenreserven in Euro und Dollar. Allein der Gewinn auf Fremdwährungspositionen belief sich auf 67 Milliarden Franken.
Ausschüttung an Bund und Kantone
Nach Berücksichtigung der negativen Ausschüttungsreserve von 53,2 Milliarden Franken ergibt sich ein Bilanzgewinn von rund 16 Milliarden Franken. Davon sollen Bund und Kantone profitieren.
Wie «SRF» meldet, plant die SNB eine Ausschüttung von insgesamt 3 Milliarden Franken. Die Verteilung erfolgt gemäss einer Vereinbarung zwischen dem Eidgenössischen Finanzdepartement und der SNB.
Ein Drittel des Betrags geht an den Bund, zwei Drittel fliessen an die Kantone. Nach diesen Auszahlungen wird die Ausschüttungsreserve rund 13 Milliarden Franken betragen.
Verteilung unter den Kantonen
Die Ausschüttung an die Kantone erfolgt nicht gleichmässig. Wie «Schweizerbauer» berichtet, erhält der Kanton Zürich mit 358 Millionen Franken den grössten Anteil.
Es folgen Bern mit 238 Millionen und Waadt mit 188 Millionen Franken. Am wenigsten erhält der Kanton Appenzell Innerrhoden mit 3,7 Millionen Franken.
Die Verteilung richtet sich nach einem festgelegten Schlüssel, der die Einwohnerzahl und die Finanzkraft der Kantone berücksichtigt. Somit profitieren bevölkerungsreiche und wirtschaftsstarke Kantone am meisten von der Ausschüttung.
Auswirkungen auf die Kantonsfinanzen
Für viele Kantone kommt die Ausschüttung der SNB zu einem günstigen Zeitpunkt. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, können einige Kantone damit ihre Verluste aus den Vorjahren kompensieren.
Die zusätzlichen Einnahmen dürften in vielen Kantonen die Budgetdiskussionen beeinflussen. Experten warnen jedoch davor, sich zu sehr auf die Gewinne der SNB zu verlassen.
Die Schwankungen können von Jahr zu Jahr erheblich sein, wie die Verluste in den beiden Vorjahren zeigen. Kantone sollten daher vorsichtig mit den zusätzlichen Mitteln umgehen.