Nebenwirkungen der ultralockeren EZB-Geldpolitik nehmen zu

Keystone-SDA
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Deutschland,

Die Europäische Zentralbank (EZB) führt derzeit eine ultralockere Geldpolitik. Die Nebenwirkungen davon nehmen zu, wie Vize-Chef de Guindos einräumt.

Anleihe
Der Spanier Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nebenwirkungen der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nehmen zu.
  • Das räumte der Vize-Chef Luis de Guindos am Montag auf einer Bankenkonferenz ein.

Die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist ihrem Vize-Chef Luis de Guindos mittlerweile mit wachsenden Nebenwirkungen verbunden. «Wir sind uns dessen voll bewusst, dass unsere geldpolitische Ausrichtung, unsere Geldpolitik, begonnen hat, Nebeneffekte zu haben. Und die Nebeneffekte nehmen zu», räumte de Guindos am Montag auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt ein.

Das aktuelle Konjunkturumfeld sei zudem für die Bankenbranche herausfordernd. Nach Einschätzung des Spaniers wird die jüngste Eintrübung der Wachstumsaussichten im Euro-Raum weiter drücken. Auch die wahrscheinlich noch längere Zeit der tiefen Zinsen die Gewinnaussichten der Kreditinstitute sind ein Grund dafür.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main (D). - dpa

In Deutschland klagen die Banken schon seit längerem, dass die Minizinsen im Währungsraum an ihren Erträgen nagen. Die Europäische Zentralbank hält ihren Leitzins bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Zudem müssen die Institute Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht überschüssige Gelder bei der Notenbank parken.

Europäische Zentralbank: Guindos warnt vor schwierigem Umfeld

Der sogenannte Einlagensatz liegt aktuell bei minus 0,5 Prozent. Allerdings ist mittlerweile ein Teil ihrer Einlagen bei der EZB von den Strafzinsen ausgenommen. Bislang sind die Währungshüter der Auffassung, dass die Vorteile ihrer sehr lockeren Geldpolitik noch grösser sind als deren schädliche Nebenwirkungen.

De Guindos warnte auch vor einem schwierigen Umfeld wegen eines Überangebots in der Finanzbranche im Euro-Raum. «Es gibt zu viele Banken», sagte der EZB-Vize. Auch wiesen so manche Institute nur einen niedrigen Börsenwert auf, weswegen sie starkem Wettbewerbsdruck ausgesetzt seien. Dieser komme auch von ausserhalb der Branche, etwa von neuen Fintech-Unternehmen.

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