Negativzins könnte bald mehr Kunden betreffen

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Deutschland,

Eine steigende Zahl von Bankkunden muss womöglich bald Strafzinsen auf Einlagen zahlen, weil die EZB weiter auf Negativzins setzt.

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Die EZB könnte die Einlagenzinsen weiter absenken. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EZB könnte die Zinsen bald weiter senken – darunter würden mehr Kunden leiden.
  • Der Bankenverband fordert von der EZB eine Abkehr vom Negativzins.

«Es könnte sein, dass viele Banken auf Dauer nicht mehr umhinkönnen, die Belastungen auch in der Breite an Privatkunden weiterzugeben.» Das sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, Andreas Krautscheid, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Hintergrund sind Befürchtungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Einlagenzins im September weiter absenken könnte.

Laut Krautscheid schlägt schon heute der Strafzins bei den deutschen Geldhäusern mit rund 2,3 Milliarden Euro im Jahr zu Buche. Diesen müssen die Banken bei der EZB für das Parken von Geldanlagen bezahlen.

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Die Politik der EZB könnte dazu führen, dass mehr Kunden vom Negativzins betroffen werden. - Keystone

Bislang nur für wenige Kunden Strafzinsen

Bislang stellen aber nur wenige Banken ihren Kunden die Strafzinsen in Rechnung, wie die Funke Zeitungen schrieben. Meistens sind demnach besonders hohe Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten im sechsstelligen Bereich betroffen.

Die Möglichkeiten, die zusätzlichen Belastungen über Entgelte und Zinsen an die Kunden weiterzugeben, nannte Krautscheid «begrenzt». Das müssen alle Banken selbst entscheiden. «Aber der Druck steigt weiter, sie auszuschöpfen.»

EZB solle Schäden durch Negativzins untersuchen

Der Bankenverband forderte zugleich die EZB auf, künftig umfassender die Folgen ihrer Geldpolitik mit Niedrig- und Negativzinsen zu prüfen.

«Dazu müssten auch die Kollateralschäden der Niedrigzinspolitik mehr wahrgenommen werden. Also in Deutschland die steigenden Immobilienpreise oder die Probleme für die Altersvorsorge», sagte Krautscheid den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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Christine Lagarde ist die künftige EZB-Chefin. Der deutsche Bankenverband wünscht sich von ihr eine Prüfung der Folgen der EZB-Geldpolitik. - Keystone

Denn die private Vorsorge und Versicherungen gerieten immer mehr in Bedrängnis, mahnte der Verbandshauptgeschäftsführer. «Klar ist doch, dass negative Zinsen kein Dauerzustand sein dürfen.»

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