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Netflix: Schweizer werden von Streamingdiensten abgezockt

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Gerade in der Corona-Zeit sind Streamingdienste wie Netflix, Spotify oder Disney+ populär. In der Schweiz sind die Angebote aber teurer als im Ausland.

Netflix kaiserin Sisi
Netflix bringt eine sechsteilige Serie über Kaiserin Sisi heraus. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Spotify und Apple Music kosten in der Schweiz rund 45 Prozent mehr als in den USA.
  • Disney Plus verlangt in der Schweiz gar 58 Prozent mehr als in den Vereinigten Staaten.
  • Mit einem Viertel ist der Schweiz-Aufschlag für Prime Video im Vergleich gering.

Die Schweiz ist eine Hochpreisinsel. Die Streaming-Angebote machen dabei keine Ausnahme. Egal ob Musik, Filme oder Serien: Hierzulande zahlen Konsumenten mehr als im Ausland.

Beispiel Spotify: Der Marktführer im Bereich Musik-Streaming verlangt in der Schweiz für das Premium-Angebot monatlich 12,95 Franken. Zum Verglich: In den USA kostet der gleiche Dienst 9,99 Dollar – umgerechnet 8.91 Franken. Das ist ein Preisunterschied von 45 Prozent.

Spotify
Weil das Geschäft so gut läuft, gehört Spotify zu den diesjährigen Börsen-Lieblingen. - keystone

Ähnlich sieht es bei Apple Music aus. Der Tech-Konzern verlangt 12,90 Franken pro Monat. Unter dem Strich bleibt ein Schweiz-Aufschlag von 44 Prozent.

Immerhin: Weder Apple noch Spotify haben seit Marktstart in der Schweiz an der Preisschraube gedreht.

Netflix wird immer teurer

Ganz anders Video-Gigant Netflix. Zwar kostet das Basis-Abo immer noch 11,90 Franken pro Monat. Doch durch die Limitierung auf ein Gerät und unzeitgemässe Video-Qualität dürften die meisten Kunden zum teureren Standard-Angebot greifen.

Dieses wurde seit Marktstart 2014 merklich verteuert. Damals verlangte der Konzern 12,90 Franken dafür, heute sind es 16,90 Franken. Auch das Premium-Angebot mit 4K-Qualität ist von 17,90 auf 21,90 Franken gestiegen.

Disney Netflix
Ein Ausschnitt des Serien-Angebots auf Disney+. - Keystone

Allerdings hat Netflix weltweit an der Preisschraube gedreht. Dennoch: Verglichen mit den USA zahlen Standard- und Premium-Abonnenten heute etwas mehr als ein Drittel Schweiz-Aufschlag. Das Basis-Abo ist gar fast 50 Prozent teurer als in den Vereinigten Staaten.

Happiger ist der Aufschlag noch bei Disney+. Der erst dieses Jahr lancierte Dienst kostet mit 9,90 Franken gar 58 Prozent mehr als in den USA. Dass es anders geht, zeigt Amazon Prime Video. Ebenfalls mit monatlich 9,90 Franken zahlen Schweizer nur ein Viertel mehr als die US-Amerikaner.

Gerne hätte Nau.ch von den Anbietern gewusst, warum die Schweiz-Angebote so teuer sind. Doch die Anfragen blieben unbeantwortet.

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