Neuer Verein gegen Preisdrückerei bei Landwirtschaftsprodukten

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Zürich,

Ein neuer Verein sagt der Preisdrückerei bei Landwirtschaftsprodukten den Kampf an. Im Visier sind besonders die Grossverteiler.

Für Bäuerinnen und Bauern nicht kostendeckend: Milch bei der Ablieferung in einer Käserei in Wald AR. (Archivbild)
Für Bauern nicht kostendeckend: Milch bei der Ablieferung in einer Käserei in Wald AR. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Preisdrückerei in der landwirtschaftlichen Produktion wird der Kampf angesagt.
  • Ein neuer Verein will besonders die Grossverteiler ins Visier nehmen.

Ein neuer Verein sagr der Preisdrückerei in der Agrarproduktion den Kampf an. Die Produzentenpreise würden kein existenzsicherndes Wirtschaften erlauben, macht der Verein Faire Märkte Schweiz geltend. Bauern stellt der Verein ab sofort erstmals eine Melde- und Beratungsstelle zur Verfügung, wie er am Mittwoch mitteilte. Diese ist im Internet oder per Telefon erreichbar. Sie unterstützt den Angaben zufolge Landwirtschaftsbetriebe beim Kampf um eine faire Entschädigung.

Faire Märkte Schweiz (FMS) wurde im Mai von Markt- und Wirtschaftsexperten gegründet und will den Marktmissbrauch bekämpfen. Gründungsmitglieder sind unter anderen der Agrarökonom und Vereinspräsident Stefan Flückiger oder der Wirtschaftsprofessor Mathias Binswanger.

Neue Unterstützung für Landwirte

Zunächst knüpft sich FMS die Agrar- und Lebensmittelmärkte vor, weil dort der grösste Handlungsbedarf besteht. Der Verein unterstützt Landwirte, die unter den zunehmend marktmächtig agierenden Grossverteilern leiden.

Ziel von FMS ist eine Preisgestaltung, die sowohl überhöhte Konsumentenpreise vermeidet als auch Produzentenpreise erreicht. Diese ermöglichen zusammen mit den Subventionen eine existenzsichernde und nachhaltige Landwirtschaft mit angemessenen Einkommen.

Verein stellt sich Goliath

Die Frage der Marktmacht spitze sich zu, liess sich Präsident Flückiger in der Mitteilung zitieren. Kleine und mittlere Abnehmer und Zulieferer von marktmächtigen Unternehmen seien immer stärkerem Druck ausgesetzt. Für faire Preise will FMS Marktverzerrungen transparent machen, denn der gut funktionierende Wettbewerb sei aktuell eher die Ausnahme. Es stellt sich das Problem David gegen Goliath.

Gerade in der Agrar- und Nahrungsmittelbranche würden die beiden Grossverteiler Migros und Coop den Markt beherrschen. Und dank ihrer Position übermässige Margen und Gewinne abschöpfen. Über den Verein und seine Aktivitäten hatte zunächst die Tamedia-Zeitungen berichtet.

Kommentare

User #5641 (nicht angemeldet)

Endlich mal eine positive Nachricht.

User #3236 (nicht angemeldet)

Das habe ich schon vor Jahren gesagt, das die Subventionen indirekt an die Milchriesen und Grossverteiler gehen und die Landwirte das nachsehen haben.

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