Neues Medienunternehmen CH Media startet
AZ Medien und die NZZ-Mediengruppe vereinen sich zum Unternehmen CH Media. Mit mehr als 2000 Mitarbeitenden erreicht dieses rund zwei Millionen Menschen.
Das Wichtigste in Kürze
- AZ Medien und die NZZ-Mediengruppe werden zu einem Joint Venture.
- Die Folgen für die rund 2000 Angestellten der neuen CH Media sind noch unklar.
Das Joint Venture zwischen AZ Medien und der NZZ-Mediengruppe ist am Start: CH Media nimmt heute Montag den operativen Betrieb auf. Die Auswirkungen auf die 2000 Mitarbeitenden sind zunächst unklar.
Die Produkte wie «Aargauer Zeitung», «Luzerner Zeitung» und «St. Galler Tagblatt» erführen zum Start keine Änderungen, betonte Monica Stephani, Mediensprecherin der AZ Medien, auf Anfrage. In den drei Zeitungstiteln erscheinen bereits regelmässig auch identische Berichte zu überregionalen Themen.
In den folgenden Wochen würden die Mitarbeitenden über Organisation und Prozesse informiert, führte Stephani weiter aus. Daher bleibt zunächst offen, wie viele Stellen etwa bei der Zusammenlegung der überregionalen Ressorts der Tageszeitungen letztlich wegfallen.
Zu gleichen Teilen beteiligt
An der neuen Aktiengesellschaft CH Media sind die AZ Medien und die NZZ-Regionalmedien zu gleichen Teilen beteiligt. Mit 480 Millionen Franken Umsatz und mehr als 2000 Mitarbeitenden erreicht das neue Medienunternehmen rund zwei Millionen Menschen.
Zu CH Media gehören neben den Regionalzeitungen auch Onlineportale, Radio- und TV-Stationen sowie Zeitschriften. Ins neue Unternehmen reihen sich alle Einheiten der AZ Medien ein – mit Ausnahme des Onlineportals Watson.
Die NZZ-Mediengruppe integrierte ihr gesamtes Regionalmediengeschäft in CH Media. Auch die Druckereien der beiden Unternehmen sind Teil davon. Nicht Bestandteil sind die Geschäftsbereiche NZZ Medien und Business Medien der NZZ-Mediengruppe sowie die konzessionierten Radio- und TV-Sender beider Unternehmen.
Vertiefte Prüfung durch die Weko
Die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hatte den Zusammenschluss im August genehmigt. Nach einer vertieften Prüfung bestehen gemäss Weko zwar Anhaltspunkte, dass die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens von AZ Medien und NZZ in den Lesermärkten eine marktbeherrschende Stellung begründen oder verstärken könnte.
Dies betreffe insbesondere die Tageszeitungen in den Gebieten Solothurn und Aargau. Nach dem Zusammenschluss verblieben jedoch andere starke Konkurrenten, insbesondere die Medienunternehmen Tamedia und Ringier.