Niederlande heben wegen Energiekrise Beschränkungen für Kohlekraftwerke auf

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Energieminister Rob Jetten kündigte am Montag in Den Haag die Aufhebung aller zuvor beschlossenen Beschränkungen für Kohlekraftwerke an.

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Mehrere Länder setzen wegen der Gaskrise mehr auf Kohle - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Niederlanden dürfen Kohlekraftwerke wieder mit volle Kapazität laufen.
  • Bisher war maximal 35 Prozent der Kapazität gestattet.
  • Die Regierung rief zudem die erste Phase einer Gas-Krise, die Frühwarnung, aus.

Nach Deutschland wollen nun auch die Niederlande wegen der gedrosselten russischen Gaslieferungen verstärkt auf Kohlekraftwerke setzen. Energieminister Rob Jetten kündigte am Montag in Den Haag die Aufhebung aller zuvor beschlossenen Beschränkungen für Kohlekraftwerke an. Die Kraftwerke «können damit wieder mit voller Kapazität laufen statt mit maximal 35 Prozent», sagte er. Die Regierung rief zudem die erste Phase einer Gas-Krise, die Frühwarnung, aus.

Der russische Energiekonzern Gazprom hatte im Mai seine Lieferungen in die Niederlande gestoppt. Er begründete dies mit der Weigerung des niederländischen Energieversorgers Gasterra, in Rubel zu zahlen. Jetten betonte, derzeit gebe es keine akute Gas-Knappheit. Allerdings sei die niederländische Regierung wegen des zunehmenden Drucks Russlands «besorgt». Um das Land auf den erhöhten Gas-Verbrauch im Winter vorzubereiten, werde die erste Stufe einer Gas-Krise ausgerufen.

Deutschland verfolgt eine ähnliche Politik. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Sonntag angekündigt, dass weniger Gas zur Stromproduktion genutzt werden solle und stattdessen - befristet bis Ende März 2024 - Kohlekraftwerke als Gasersatz-Reserve stärker zum Einsatz kommen müssten. Am Ziel, für das Erreichen der Klimaziele idealerweise bis 2030 aus der Kohleverstromung auszusteigen, will die Bundesregierung aber festhalten.

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