OECD erwartet 2022 BIP-Wachstum von 3,0 Prozent in der Schweiz
Die OECD hat ihre Prognose für das Wachstum der Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr 2022 mit +3,0 Prozent bestätigt. Für das kommende Jahr 2023 erwartet sie dann ein Plus von 1,8 Prozent, was etwas weniger ist als in der letzten Prognose (+2,1%).
Das Wichtigste in Kürze
- Die Aktualisierung der Prognose erfolgte im Zusammenhang mit dem neuesten Länderbericht Schweiz der OECD, der am Donnerstag in Bern vorgestellt wurde.
Die Covid-Pandemie sorge weiterhin für Unsicherheit und Herausforderungen, heisst es im Bericht, der allerdings schon im November fertig gestellt wurde.
Grundsätzlich stellt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wie die OECD mit vollem Namen heisst, der Schweiz ein gutes Zeugnis für die Krisenbewältigung aus. Die Schweizer Wirtschaft habe sich als relativ widerstandsfähig erwiesen.
Als sehr offene Volkswirtschaft sei die Schweiz aber dem Risiko ausgesetzt, von potenziellen Handelsstörungen aufgrund neuer Pandemiewellen, geopolitischer Spannungen oder neuer Handelsschranken, auch im Handel mit der EU, erheblich beeinträchtigt zu werden. Der anhaltende Anstieg der Ungleichgewichte auf dem inländischen Immobilienmarkt erhöhe ausserdem die Anfälligkeit.
Auch die Inflation dürfte gedämpft bleiben. Nach einem Anstieg um 0,6 Prozent - gemessen am Konsumentenpreisindex CPI - im Durchschnitt des Jahres 2021 dürfte die Teuerung in diesem Jahr wieder auf 1,1 Prozent steigen, bevor sie im nächsten Jahr auf 0,8 Prozent zurückgeht. Zuletzt im Dezember lag die Inflation in der Schweiz mit 1,5 Prozent allerdings noch klar darüber. Wie viele andere Ökonomen geht damit auch die OECD davon aus, dass der Teuerungsschub temporärer Natur ist und die durchschnittliche Teuerung des Jahres 2022 deutlich unter diesem Wert zu liegen kommen wird.
Der SNB empfiehlt die OECD derweil, an ihrem expansiven Kurs festzuhalten, bis die Erholung fest im Gange ist.