Olma Messen AG mit positiven Zahlen im Jahr 2023
Trotz eines operativen Gewinns von 2,4 Millionen Franken im Jahr 2023 verzeichnet die Olma Messen St. Gallen AG einen Verlust.
Die Olma Messen St. Gallen AG hat 2023 einen operativen Gewinn von 2,4 Millionen Franken erzielt. Nach Abzug von Abschreibungen, Steuern und Zinsen resultiert gemäss Finanzchef Stefan Saxer jedoch ein Verlust von 1,4 Millionen Franken. Von den angestrebten 20 Millionen Franken an Aktienkapital fehlen noch rund neun Millionen Franken.
«Das Olma-Geschäft ist auf Kurs. Der Gewinn ist eine deutliche Besserstellung gegenüber dem Vorjahr», sagte Thomas Scheitlin, Verwaltungsratspräsident der Olma Messen St. Gallen AG, an der Bilanzmedienkonferenz am Mittwochmorgen. 2022 lag der operative Gewinn noch bei 0,8 Millionen Franken.
Zukunftsaussichten und Veranstaltungsübersicht
2023 hätten auf dem Olma-Messegelände fünf Eigenveranstaltungen. Darunter die Olma im Herbst oder die Offa im Frühling sowie 126 Veranstaltungen wie Firmenanlässe, Kongresse oder Gastmessen stattgefunden. In diesen Kernbereichen sollen die Olma-Messen weiter wachsen.
Auch Christine Bolt, Direktorin der Olma-Messen, zeigte sich zufrieden. «Unser Geschäftsmodell funktioniert; die Entwicklungen gehen in die richtige Richtung.» Für die Suche nach weiterem Aktienkapital gäben sich die Olma-Messen sicher noch bis Ende 2024 Zeit.
Finanzierung und Bauarbeiten
Das Sammeln des Aktienkapitals dauere länger als ursprünglich gedacht, sagte Christine Bolt gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Weitere sechs Millionen Franken sollen aus der Wirtschaft und drei Millionen Franken von der Bevölkerung kommen. Auf Nachfrage sprachen die Olma-Verantwortlichen auch über die Zukunft der Halle neun. Um die bestehenden Röhren des Rosenbergtunnels als Teil der Stadtautobahn zu sanieren und um Engpässe zu beseitigen, plant das Bundesamt für Strassen (Astra) den Bau einer dritten Röhre.
Von den Bauarbeiten betroffen sein wird auch die Halle neun. Drei Szenarien stünden im Raum. Die Halle könnte während des Baus der zusätzlichen Röhre auf Stelzen gestellt werden.
Aber auch der Teilrückbau der Halle oder gar der komplette Abbruch stehen zur Diskussion. «Für alle Aufwände, die den Olma-Messen betreffend die dritte Röhre entstehen, hält das Astra die Olma finanziell schadlos», führte Christine Bolt aus. Dies beinhalte auch den möglichen Neubau einer Halle.
Zukunftssicherung trotz Schwierigkeiten
Die Halle neun sei für die Olma-Messen unverzichtbar, betonte Bolt. Einerseits sei sie spezifisch auf das Kongressgeschäft ausgelegt. Andererseits würde bei einem Abbruch auch Messe- und Ausstellerfläche verloren gehen, die etwa während der Olma im Herbst genutzt werde.
Ein Ersatz für die Halle neun wäre also zwingend notwendig, so Bolt. Auch ein zwischenzeitlicher Bezug von Provisorien werde im Falle eines solchen Szenarios geprüft, ergänzte Thomas Scheitlin. In den vergangenen Jahren gerieten die Olma-Messen in finanzielle Schwierigkeiten: Ausfälle von Messen, Tagungen und Events wegen der Covid-19-Pandemie wirkten sich auf die Liquidität aus.
Dazu kam die Teuerung, die die Kosten für den Bau der neuen Halle um zusätzliche rund zehn Millionen Franken erhöhten. Die Olma-Messen benötigten Unterstützung: Stadt und Kanton sprachen zuerst Darlehen von je 8,4 Millionen Franken aus; diese wurden danach mit einem zweiten Hilfspaket erlassen. Als weitere Folge beschloss die Olma-Leitung eine Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft mit 20 Millionen Franken Aktienkapital als Ziel.