Ölpreise erreichen Tiefstände wie vor dem Krieg
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Barrel der Referenzsorte Brent kostet im Moment 89,38 US-Dollar.
- Auf einem monatelangen Tiefstand befindet sich auch die US-Sorte West Texas Intermediate.
Aufgrund von wachsenden Konjunktursorgen sind die Ölpreise am Mittwoch deutlich gesunken. Die Referenzsorte Brent ist auf 89,38 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gesunken.
Erstmals seit Februar sank der Preis für ein Barrel Brent unter die Marke von 89 Dollar. Ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostet neu 83,17 Dollar.
Beide Ölpreise notieren damit unter Niveaus, die sie vor Kriegsbeginn in der Ukraine am 24. Februar hatten. Derzeit lasten vor allem die weltweit trüben Konjunkturaussichten auf den Ölpreisen. Dies dämpft die Nachfrage nach Rohöl.
Auswirkungen der Corona-Politik auf Ölpreise
Die Leitzinserhöhungen wichtiger Notenbanken belasten die wirtschaftliche Entwicklung zusätzlich. Hinzu kommt die harte Corona-Politik Chinas, die weiter die Lieferketten stört und die Nachfrage aus China dämpft. Der starke Wechselkurs des Dollar belastet die Nachfrage nach Rohöl in anderen Währungsräumen, da Rohöl in der US-Devise gehandelt wird.
Der Ölverbund Opec+ hat auf die fallenden Preise bereits reagiert. In dieser Woche drosselten die rund 20 Förderländer ihre Produktion, wenn auch nur leicht. Analysten interpretierten den Schritt als Bekenntnis zu weiteren Kürzungen, falls diese erforderlich werden sollten. Der Schritt hat die Märkte offenbar nicht dauerhaft überzeugt.