Die Öl-Industrie sieht einer schweren Zeit entgegen. Laut Einschätzungen dürfte die Rohölnachfrage dieses Jahr täglich um bis zu 20 Millionen Barrel sinken.
Ölpreis
Raffinerie in Saudi-Arabien - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ölpreise sind am Montag weiter in die Tiefe gestürzt.
  • Sie leiden stark unter den Folgen des Coronavirus.
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Die Ölpreise sind am Montag erneut unter Druck geraten. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 25,81 US-Dollar. Das waren 1,16 Dollar weniger als am Freitag. Ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI kostete zuletzt 22,39 Dollar und damit 25 Cent weniger als am Freitag.

Rohölnachfrage sinkt rasant

Vor allem die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise lasten laut Händlern auf den Ölpreisen. Nach Einschätzung von Händlern in London dürfte die Rohölnachfrage dieses Jahr um bis zu 20 Millionen Barrel je Tag sinken.

Barrel
Am Donnerstag ist der Preis für ein Barrel Erdöl erstmals seit 2014 auf über 100 US-Dollar angestiegen. - keystone

Die Chancen für eine Einigung zwischen den Förderländern Russland und Saudi-Arabien seien zuletzt weiter gesunken. Russland hatte seine Fördermenge immer weiter ausgeweitet. Für kurze Zeit war der US-Ölpreis sogar erstmals seit 2002 unter die Marke von 20 Dollar je Barrel gefallen.

Fed reagiert mit Massnahmenpaket

Weitere Massnahmen der US-Notenbank Fed sorgten am Ölmarkt nur vorübergehend für bessere Stimmung. Die Fed reagierte auf die Ausbreitung des Coronavirus mit einem Massnahmenpaket.

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Dank der geldpolitischen Signale von Fed konnten Meta und auch anderer Tech-Konzerne zulegen. - sda - KEYSTONE/AP/Andrew Harnik

Unter anderem will die Zentralbank Staatsanleihen ohne zeitliche Beschränkungen kaufen. Ausserdem wollen die Notenbanker US-Unternehmen mit einem Kreditprogramm unter die Arme greifen, die nicht an der Börse gelistet sind. Im aktuell schwierigen Umfeld gerieten die Ölpreise jedoch rasch wieder unter Druck.

Verzweiflung bei texanischen Ölunternehmen

Nach Einschätzung von Carsten Fritsch, Commerzbank-Analyst, greift unter den texanischen Ölunternehmen wegen der niedrigen Preise die Verzweiflung um sich: Einige Firmen hätten bereits bei den zuständigen Behörden um eine Beschränkung der Ölproduktion gebeten. «Doch ist die Massnahme nicht nur regulatorisch und praktisch schwer umzusetzen. Sie würde wahrscheinlich angesichts der schieren Grösse der Überschüsse aktuell gar keinen starken Effekt haben.», schrieb Fritsch in einem Kommentar am Montag.

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