Petition lanciert: Stiftung für Konsumentenschutz fordert mehr Transparenz bei Lebensmitteln

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Das Lebensmittelgesetz verlangt die Angabe des Produktionslandes. Woher die Rohstoffe stammen, muss nicht deklariert werden. Die Stiftung für Konsumentenschutz will das jetzt ändern.

Bei der Lasagne muss die Herkunft des Fleisches nicht angegeben werden.
Bei der Lasagne muss die Herkunft des Fleisches nicht angegeben werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei verarbeiteten Produkten muss die Herkunft der Rohstoffe nicht angegeben werden.
  • Die Stiftung für Konsumentenschutz hat darum eine Petition lanciert.

Wissen Sie, woher Ihr Essen stammt? Das ist nicht immer einfach herauszufinden. Gerade bei verarbeiteten Produkten ist unklar, woher die Rohstoffe stammen. Angegeben ist oft nur das Produktionsland. So wie es das Lebensmittelgesetz verlangt.

Das führt teils zu irreführenden Angaben. Beispiel Pelati: Die wird zwar in Italien abgefüllt. Tomaten können aber aus China stammen. Immerhin ist das Reich der Mitte grösster Tomatenproduzent der Welt. Heikler wird es etwa bei Fertiggerichten mit Poulet. «Vielleicht stammt das Fleisch aus Brasilien, das bei der Pouletmast noch der Einsatz von Antibiotika erlaubt?», fragt die Stiftung für Konsumentenschutz SKS.

Herkunft von Hauptzutaten immer angeben

Die Stiftung will das Problem angehen. Sie lanciert darum, gemeinsam mit Tessiner und Westschweizer Konsumentenschützern, eine Petition. «Eine transparente und verständliche Information der wichtigsten Zutaten eines verarbeiteten Lebensmittels ist möglich», sagt Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz. Sie fordert die Hersteller und Händler auf, die Herkunft der Hauptzutaten immer zu deklarieren.

Dass Herkunftsangaben bei Rohstoffen in Lebensmittel machbar sind, zeigte sich nach dem Pferdefleisch-Skandal. Mehrere Hersteller fingen darauf an, die Herkunft des Fleisches in der Lasagne, Ravioli und Co. anzugeben.

Unsere europäischen Nachbarn sind schon weiter. Frankreich führte jüngst die Herkunftsangabe von Fleisch und Milch in verarbeiteten Produkten ein. In Italien müssen Teigwaren-Hersteller neu die Herkunft der Weizen angeben. Und Griechenland will bei der Milch künftig Angaben über das Produktionsland auf die Verpackung aufdrucken.

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