Pharmafirmen investieren wieder in die Forschung
Immer mehr Menschen erkranken an Alzheimer. Pharmafirmen investieren nach langem Stillstand wieder in die Forschung.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund 50 Millionen Menschen leiden an Alzheimer.
- Die Krankheit ist bis heute unheilbar.
- Pharmafirmen investieren wieder in die Forschung.
Aufhören oder Weitermachen? Die bis heute unheilbare Nervenkrankheit Alzheimer trifft immer mehr Menschen und die nötige Forschung ist kostspielig. Die jüngsten Fortschritte auf der Suche nach der Ursache der Krankheit lassen aber hoffen.
Die neuen Ansätze bei der Forschung haben das Interesse der Konzerne belebt. In Europa forschen unter anderem die Schweizer Pharmakonzerne Novartis und Roche, ebenso wie der deutsche Konkurrent Boehringer Ingelheim sowie kleinere Biotechs wie Evotec oder die Firma Probiodrug aus Halle in Sachsen-Anhalt.
Alzheimer sei wie eine «Lotteriebox», beschreibt Analyst Bernhard Weininger von Independent Research die Situation für die Konzerne. Niemand könne sagen, ob die aktuelle Forschung mit ihren Annahmen richtig liege. «Als forschendes Unternehmen muss ich aber meine Ressourcen einteilen, denn am Ende brauche ich einen Ertrag.
Probiodrug-Vorstand Henrik Liebers ist zuversichtlich, dass bis 2030 Alzheimer-Patienten «ein ganzer Schwung» wirksamer Medikamente zur Verfügung stehen wird. «Andere Pharmaunternehmen dürften nachziehen, und es wird immer mehr darum gehen, wie wir Alzheimer herauszögern können», sagt Liebers.
Dabei tun Alzheimer-Medikamente dringend Not. Die gängigen Therapien können nur die Symptome lindern, den Verlauf der Erkrankung aber nicht verzögern. Und die Patientenzahlen wachsen: Wissenschaftler schätzen die Zahl der weltweit an Demenz erkrankten Menschen auf aktuell rund 50 Millionen, die meisten davon leiden an Alzheimer.