Pharmariese Merck erleidet Flop mit Hoffnungsträger

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Der Pharmariese Merck erleidet einen Rückschlag, als das vielversprechende Medikament Evobrutinib in klinischen Tests versagt.

Flaggen des Darmstädter Chemie- und Pharmaunternehmens Merck.
Flaggen des Darmstädter Chemie- und Pharmaunternehmens Merck. (Symbolbild) - Andreas Arnold/dpa

Beim Darmstädter Merck-Konzern ist ein wichtiger Hoffnungsträger aus dem Pharmageschäft gefloppt. Das Mittel Evobrutinib erreichte in entscheidenden klinischen Tests bei Patienten mit schubförmiger Multiple Sklerose die von den Forschern erhofften Ziele nicht.

An der Börse brachen Merck-Aktien am Mittwochmorgen um gut 13 Prozent ein. Die Darmstädter hatten gehofft, mit Evobrutinib einen neuen «Blockbuster» auf den Markt bringen zu können – also einen Kassenschlager mit einem Milliardenumsatz. Es ist nicht der erste Rückschlag für die Arzneimittelsparte des Konzerns.

Zwei zulassungsrelevante Studien zur Erforschung der Sicherheit und Wirksamkeit von Evobrutinib hätten nicht die gewünschten Ergebnisse erbracht, teilte das Dax-Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mit. Merck hatte erwartet, mit Evobrutinib die sogenannten annualisierten Schubraten der Testpersonen im Vergleich zur schon seit Jahren erhältlichen Tablette Aubagio vom französischen Hersteller Sanofi verringern zu können. Das Ziel wurde aber verfehlt.

Merck spricht von «sehr enttäuschenden Ergebnissen»

Merck sprach in seiner Mitteilung von «sehr enttäuschenden Ergebnissen». Mit dem Rückschlag verlängert sich die Durststrecke in der Pharmasparte von Merck. Auch mit einem anderen Hoffnungsträger, dem Krebsmittel Bintrafusp-Alfa, hatte das Unternehmen nicht den erhofften Durchbruch erzielt.

Aktuell profitiert der Konzern vor allem von seinem Krebsmittel Bavencio und der MS-Tablette Mavenclad, die Merck 2017 erstmals nach neun Jahren wieder als eigene Arzneien auf den Markt gebracht hatte. Während die Pharmasparte zuletzt immerhin weiter wuchs, schwächeln bei Merck das Halbleitergeschäft und die Laborsparte.

Im Konzern laufen deshalb Gespräche über Sparmassnahmen und einen Stellenabbau. Merck-Chefin Belen Garijo hat die Erwartungen an 2023 weiter gedämpft und erwartet, dass der Konzern erst 2024 wieder wachsen wird.

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