Der Fall Pierin Vincenz sorgt bei den Raiffeisen-Genossenschaftern für Verunsicherung. Sie werden an der kommenden Generalversammlung Antworten fordern.
Raiffeisenbank
Seit dem Abgang von Pierin Vincenz herrscht bei der Raiffeisenbank Chaos. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 4. April hält die Raiffeisen ihre Generalversammlung ab.
  • Viele Genossenschafter fordern Antworten im Fall Vincenz.
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Die Raiffeisen ist eine Bank für die Leute: Der Kurs wird zwar in St.Gallen bestimmt, Besitzer sind aber rund zwei Millionen Genossenschafter.

Der Fall Pierin Vincenz hat die Bank durchgeschüttelt. Der Ex-Chef sitzt seit Freitag in Untersuchungshaft. Ihm wird ungetreue Geschäftsbesorgung vorgeworfen. Die Raiffeisen hat selbst Anzeige gegen Vincenz eingereicht.

Alles kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. In einem Monat findet die jährliche Generalversammlung statt. In der Regel ein angenehmer Anlass, mit Essen und Vorträgen. Und ganz nebenbei wird die Rechnung der Bank abgesegnet. Doch wie der «Tages Anzeiger» schreibt, dürfte es dieses Jahr nicht ganz so gemütlich ablaufen.

«Die Affäre Vincenz wird ein Thema an der nächsten Generalversammlung sein», sagt Erwin Scherrer der Zeitung. Er ist Präsident der Raiffeisen-Genossenschaft Wil. Für ihn ist klar: «Ich muss an der GV eine Antwort auf die Fragen der Genossenschafter haben.» Auch beim Raiffeisen-Regionalverband Luzern ist klar: Der Fall Vincenz muss an der nächsten GV besprochen werden.

Raiffeisen hat eingekauft

Unter Vincenz ging die Raiffeisen auf Shopping-Tour. Die Genossenschaftsbank kaufte die Privatbank Notenstein La Roche oder Beteiligungen an der Derivatefirma Leonteq. Das kam an der Basis nicht nur gut an. Scherrer erwartet, dass die jüngsten Ereignisse Anlass geben, die Expansionsstrategie zu überdenken. «Die Bank ist gut im Geschäft mit lokalen Kunden. Das hat die Zentrale aber aus den Augen verloren», sagt Scherrer dem «Tages Anzeiger».

Die jüngste Entwicklung dürfte der Raiffeisen-Basis gefallen. Raiffeisen-Chef Patrik Gisel hat bereits einige Beteiligungen auf der Vincenz-Ära wieder abgestossen.

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