PostFinance kündigt Kuba-Konten wegen US-Sanktionen
PostFinance schliesst abrupt Konten von Kunden mit Kuba-Bezug. Grund sind verschärfte US-Sanktionen gegen den Inselstaat. Betroffene stehen vor Problemen.

Die Schweizer Bank PostFinance hat Konten von Kunden mit Verbindungen zu Kuba überraschend gekündigt. Wie «SRF» berichtet, erhielten Betroffene im März nur zwei Wochen Zeit, um eine neue Bank zu finden.

Diese Entscheidung betrifft weniger als zwölf Geschäftsbeziehungen. Hintergrund der Kündigungen sind die verschärften US-Wirtschaftssanktionen gegen Kuba.
Trump ordnet Kuba als Terrorstaat ein
Donald Trump setzte Kuba auf die Liste der Terrorstaaten, um den wirtschaftlichen Druck auf das Land zu erhöhen. Die erste Trump-Regierung warf Kuba vor, das eigene Volk zu unterdrücken und Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro zu unterstützen.
Das US-Aussenministerium begründete die Einstufung mit Kubas angeblich bösartigem Verhalten in der Region. Laut dem damaligen Aussenminister Mike Pompeo sollte die Massnahme Kuba zur Rechenschaft ziehen und eine klare Botschaft senden.

Die Entscheidung erschwerte die Bemühungen der nachfolgenden Biden-Regierung, die von Obama angestossene Annäherung wieder aufzunehmen. Trump hatte zuvor bereits die meisten Lockerungen des Wirtschaftsembargos gegen Kuba rückgängig gemacht
Probleme für Betroffene
Für die gekündigten Kunden von PostFinance ergeben sich erhebliche Schwierigkeiten. Innerhalb der kurzen Frist ist es kaum möglich, eine neue Bank zu finden.
Zudem sei es laut Kundenangaben nicht mehr möglich, Geld von ihrem Konto abzuheben. Besonders problematisch ist die Situation für Auslandschweizer.
Sie wissen nun nicht, wie sie künftig ihre AHV-Zahlungen erhalten sollen. PostFinance war bisher das einzige grosse Schweizer Institut, das Zahlungen nach Kuba durchführte.
Wie reagiert PostFinance auf die Kuba-Kündigungen?
PostFinance selbst hält sich bedeckt. Wie «Cash» berichtet, macht die Bank keine Angaben zum Grund für die abrupten Kontoschliessungen.
Sie verweist lediglich auf Abhängigkeiten von Korrespondenzbanken und dem Dollar-Zahlungsverkehr. Die kurzen Kündigungsfristen werfen jedoch Fragen auf.
Entweder hat die interne Kontrolle Alarm geschlagen, oder die amerikanischen Behörden haben direkt Druck ausgeübt.