Produktion sinkt: Preise für Orangensaft steigen

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Deutschland,

Orangensaft wird knapp. Schlechte Ernten nagen im wichtigsten Lieferland Brasilien an den Lagerbeständen. Verbraucher müssen wohl bald noch tiefer in die Tasche greifen.

Schlechte Ernten lassen den Lagerbestand an Orangensaft schrumpfen. Verbraucher müssen sich auf höhere Preise einstellen.
Schlechte Ernten lassen den Lagerbestand an Orangensaft schrumpfen. Verbraucher müssen sich auf höhere Preise einstellen. - Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Orangensaft ist derzeit weltweit wegen schlechter Ernten so knapp wie lange nicht mehr.

Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland müssen sich deshalb nach Einschätzung des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) in den nächsten Monaten auf Preiserhöhungen einstellen.

Die Branche leide unter schlechten Ernten in zahlreichen Regionen und sinkenden Vorräten an Orangensaftkonzentrat im wichtigsten Lieferland Brasilien, sagte VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger der Deutschen Presse-Agentur.

An der Warenterminbörse in den USA sei Orangensaftkonzentrat derzeit um ein Mehrfaches teurer als üblich. «Die Ware ist knapp und die Rohstoffkosten steigen. Das heisst: Auch die Verbraucher müssen sich darauf einstellen, dass Orangensaft teurer wird», sagte der Branchenkenner.

Mit dieser Einschätzung steht er nicht allein. Auch der Chef des Mönchengladbacher Saftherstellers Valensina, Tino Mocken, malte im Gespräch mit dem Branchenfachblatt «Lebensmittel Zeitung» kürzlich ein düsteres Bild der Lage. Die Preise für Orangensaftkonzentrat lägen auf Rekordniveau. Schlimmer noch: Es gebe aktuell nichts zu kaufen, die Märkte seien leer gefegt, beschrieb er die Lage.

Zwar habe Valensina die eigene Lieferfähigkeit für 2023 durch langfristige Verträge weitgehend gesichert. Grössere Zusatzaufträge, etwa weil Wettbewerber nicht mehr liefern könnten, könne Valensina aber nicht bedienen. «Im Gesamtmarkt drohen daher im Sommer Engpässe und Lieferausfälle – und weitere Preissteigerungen», schrieb die Zeitung.

Besonders starke Einbrüche in den USA

Nach dem jüngsten Marktbericht des US-Landwirtschaftsministeriums dürfte die weltweite Orangenproduktion im Wirtschaftsjahr 2022/23 um 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Besonders stark seien die Einbrüche in den USA, wo die Produktion sogar auf den niedrigsten Stand seit mehr als 56 Jahren fallen dürfte, prognostizierten die Experten.

Hauptgründe dafür seien die Ausbreitung einer Pflanzenkrankheit – des sogenannten Citrus Greening – und die Auswirkungen von Hurrikans auf die Erntemengen. Aber auch in Brasilien, dem grössten Erzeugerland für Orangen, und in Europa habe schlechtes Wetter die Erntemengen negativ beeinflusst.

Die weltweite Orangensaftproduktion dürfte nach den Schätzungen des US-Ministeriums sogar um 7 Prozent sinken. Die Lagerbestände bei Orangensaftkonzentraten seien in Brasilien, von wo 90 Prozent der EU-Importe stammen, so niedrig wie selten zuvor.

Mit einem Pro-Kopf-Konsum von 28 Litern Fruchtsaft und Fruchtnektar sind die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland nach Angaben des VdF Weltmeister bei Fruchtsaftkonsum und ihr Favorit dabei war in den vergangenen Jahren stets der Orangensaft.

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