Q-Fieber hat mehrere Fälle von Lungenentzündungen verursacht
Im Tessiner Maggiatal sind in den vergangenen Wochen mehrere Fälle von Lungenentzündungen aufgetreten. Die Betroffenen sind mit dem Q-Fieber infiziert worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Maggiatal sind mehrere Fälle von Lungenentzündungen in Folge des Q-Fiebers aufgetreten.
- Die Tessiner Gesundheitsbehörden haben die Impfung von exponierten Tieren angeordnet.
Im Tessiner Maggiatal sind in den vergangenen Wochen mehrere Fälle von Lungenentzündungen aufgetreten. Die Betroffenen sind mit dem Q-Fieber infiziert worden. Die Lage ist aber gemäss den Gesundheitsbehörden unter Kontrolle.
Das Q-Fieber wird von einem Bakterium übertragen, das sich bei den Ziegen findet.
Die Tessiner Gesundheitsbehörden haben deshalb die Impfung von exponierten Tieren angeordnet. Zudem wurde der Transport der Tiere von einem Betrieb zum anderen untersagt.
Grippeähnliche Erkrankungen
Die Infektion über die Milch der Ziegen wird als sehr wenig wahrscheinlich eingestuft. Auch von Mensch zu Mensch wird die Krankheit nicht übertragen. Das Q-Fieber äussert sich in grippeähnlichen Erkrankungen, allerdings ohne Schnupfen oder Halsweh. In ein bis zwei Prozent der Fälle kommt es zu Komplikationen.
Das Q-Fieber gehört in der Schweiz zu den meldepflichtigen Krankheiten. Seit Anfang Jahr seien rund 50 Fälle bekannt geworden, davon rund 20 aus dem Tessin, sagte Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage.
Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet
In diesem Jahr wird es deshalb einen Anstieg gegenüber den rund 40 Fällen geben, die seit 2012 durchschnittlich pro Jahr aufgetreten sind. 2012 war die Krankheit wieder als meldepflichtig deklariert worden, nachdem im Kanton Waadt 17 Krankheitsfälle aufgetreten waren.
Laut Koch ist die Lage unter Kontrolle, trotz des gehäuften Auftretens der Krankheitsfälle im Tessin. Das eingerichtete Überwachungssystem habe seine Wirksamkeit bewiesen. Letztmals zu einer grösseren Epidemie mit dem Q-Fieber kam es 1983. Damals erkrankten im Wallis mehr als 400 Menschen daran.