Rama: Öko-Bschiss bei Margarine
Das Wichtigste in Kürze
- Das gewöhnliche Rama enthält viel mehr Rapsöl als die pflanzliche Variante.
- Bei den Konsumenten sorgt das für Kritik.
Grün ist öko, das weiss jedes Kind. Bio-Produkte steckt man in grüne Verpackung: Das Nachhaltigkeits-Logo beim Detailhändler ist grün, die Parkplätze für E-Autos ebenso.
Auch Rama-Hersteller Unilever macht auf grün. Die vegane Margarine kommt in hübscher, grüner Verpackung daher. 100 Prozent pflanzlich, ist in grossen Lettern darauf aufgedruckt. Und «hochwertiges» Pflanzenöl soll drin sein.
Nur: «Wer die Deklaration beachtet, sieht dann, dass das hochwertige Rapsöl nur 39 Prozent der pflanzlichen Fette und Öle ausmacht. Der Rest ist Palmöl», schreibt die Stiftung für Konsumentenschutz auf ihrer Facebook-Seite.
«Das ist eine Sauerei», kommentieren die Facebook-Nutzer. Oder: «Ein Hammer-Beispiel, für welche Dummköpfe die Produzenten ihre Konsumenten halten.»
Schlechter Ruf
Palmöl ist unter Verruf geraten. Für das Billig-Öl wird Regenwald gerodet, die Produktionsbedingungen an den Plantagen sind schlecht. Viele Firmen, auch Rama-Hersteller Unilever, setzten zwar auf nachhaltiges Palmöl gemäss dem Label RSPO. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hält das Label aber für nicht streng genug.
Pikant: Bei der günstigeren Rama Universelle, laut Hersteller «Klassiker für die Schweizer Küche», steckt 53 Prozent Rapsöl drin. Also 14 Prozent mehr, als das Produkt, bei dem das Rapsöl auf der Verpackung angepriesen wird. «Was streicht uns die Marketing-Abteilung da aufs Brot?!», sticheln die Konsumentenschützer.
Unilever weist die Kritik von sich. «Die beiden Produkte Rama Universelle und Rama 100% Pflanzlich sind nicht
direkt miteinander vergleichbar», sagt Sprecherin Saskia Leisewitz. Und stellt klar:
«Sowohl Rama Universelle als auch Rama 100% Pflanzlich enthalten mehr
Rapsöl als Palmöl. Da es sich aber um komplett unterschiedliche
Verbraucherangebote handelt, sind auch die Auslobungen auf den Verpackungen
nicht identisch.»