Schlechte Zeiten für Schweizer Mostereien: Die Ernte ist so klein wie seit 60 Jahren nicht mehr. Grund soll der Frost im Frühjahr sein. Die Ramseier Suisse AG greift nun auf Mostobstkonzentrate zurück.
Bei der Ramseier Suisse AG fällt das Ergebnis der diesjährigen Mostobsternte aufgrund des Frosts im Frühjahr ernüchternd aus.
Bei der Ramseier Suisse AG fällt das Ergebnis der diesjährigen Mostobsternte aufgrund des Frosts im Frühjahr ernüchternd aus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Frost im Frühjahr vermisst den Schweizer Mostereien die diesjährige Ernte.
  • So eine kleine Mostobsternte hab es seit 60 Jahren nicht mehr.
  • Der Getränkehersteller Ramseier importiert deshalb Mostobstkonzentrat.
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Der Frost im Frühjahr sorgt für die kleinste Mostobsternte seit 1957. Weil die Saft- und Konzentratsreserven nun nicht bis zur nächsten Ernte ausreichen, muss der Getränkehersteller Ramseier geringe Mengen Mostobstkonzentrat importieren. Nur so könnten die Marktbedürfnisse gedeckt werden, teilte die Ramseier Suisse AG am Donnerstag mit.

Der Apfelanteil bestehe bei den Ramseier-Obstprodukten weiterhin zu 100 Prozent aus reinen Schweizer Äpfeln. Der Bedarf an Birnen müsse jedoch «ausnahmsweise» aus Zukäufen aus Italien und Deutschland gedeckt werden», heisst es weiter.

Keine Qualitätsauswirkungen

Gemäss dem Schweizer Obstverband (SOV) wurden dieses Jahr rund 22'000 Tonnen Mostäpfel und 6000 Tonnen Mostbirnen verarbeitet. Dies entspreche bei den Äpfeln nur zirka 24 Prozent und beiden Birnen 39 Prozent der durchschnittlichen Erntemenge der letzten zehn Jahre, schreibt der Obstverarbeiter weiter.

So konnten die Mostereibetriebe der Ramseier Suisse AG in Sursee LU und Oberaach TG in diesem Herbst nur rund 14'600 Tonnen Mostobst verarbeiten, heisst es. Auswirkungen auf die Qualität des Obsts hatte der Frost offenbar aber keine. Sie sei nämlich «ausserordentlich gut».

Ramseier-Chef Christian Consoni blickt trotz schlechter Ernte zuversichtlich in die Zukunft: Auf ein schwaches Erntejahr folge erfahrungsgemäss meist ein gutes, lässt er sich zitieren.

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