Rebel Whopper: Vegi-Burger mit Fleisch-Geschmack kommen besser an
Der Rebel Whopper kommt bei Burger-King-Kunden an. Der neue fleischlose Burger läuft besser als das Vorgängerprodukt. Wohl auch wegen des Fleisch-Geschmacks.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Rebel Whopper verkauft sich besser als das Vorgängerprodukt.
- Bei Fleisch-ähnlichen Ersatzprodukten sei die Hemmschwelle geringer, sagt die Expertin.
Fleischlose Burger liegen im Trend. Das haben nicht nur der Detailhandel, sondern auch Fastfood-Ketten gemerkt. So hat Burger King Ende 2019 den Rebell Whopper lanciert.
Die Burger-Kette verspricht den «einzigartigen Geschmack des Whoppers völlig ohne Fleisch». Das kommt bei den Konsumenten offenbar gut an.
Genaue Zahlen will Burger King auf Anfrage von Nau.ch zwar nicht liefern. Doch man sei stolz über die Performance, heisst es. Und: «Der Rebel Whopper schneidet sogar noch besser ab als unser Veggie Burger», sagt ein Sprecher.
Den Veggie Burger hatte die Fastfood-Kette jahrelang im Sortiment. Der verfügte über ein Gemüse-Pattie und war damit geschmacklich von echten Whopper weit entfernt.
Burger King hat für den fleischlosen Rebell Whopper kräftig die Werbetrommel gerührt, während der Veggie Burger jahrelang keine Aufmerksamkeit kriegte. Doch das ist nur eine Erklärung, warum der neue Burger besser ankommt.
Mehr Fleisch-Geschmack gewünscht
Swissveg-Sprecherin Danielle Cotten sieht noch einen anderen Grund: «Je näher das Alternativprodukt dem tierischen Original in Geschmack, Konsistenz und Aussehen kommt, umso mehr Menschen sind bereit, sich für das tierleidfreie und umweltschonende Produkt zu entscheiden.»
Sie hält fest, dass Vegetarier und Veganer Fleisch nicht wegen der Produktform und selten wegen des Geschmackes ablehnen. «Sondern aus Gründen der Ethik, des Tierschutzes oder des Umweltschutzes.»
Gemäss jüngsten Zahlen von Swissveg machen Vegetarier und Veganer rund fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung aus. Allerdings gibt jeder fünfte Konsument an, teils bewusst auf Fleisch zu verzichten – man spricht hier von Flexitariern. Damit ist die Zahl der Menschen, die ganz oder teilweise auf Fleisch verzichtet, zuletzt gestiegen.
Das dürfte nicht zuletzt am gestiegenen Angebot an pflanzlichen Fleisch-Alternativen liegen. Die Detailhändler bauen ihr Sortiment seit Jahren aus, eine Kursänderung ist nicht in Sicht. Und die Produkte werden immer besser darin, den Fleisch-Geschmack zu imitieren.
Ein globaler Trend. Glaubt man den Analysten der Beratungs-Firma Kearney, dürften in 20 Jahren bis 60 Prozent der Fleischprodukte nicht mehr von Tieren stammen.