Reederei Maersk hebt trotz weiterer Einbrüche Prognose für 2023 an
Auch im zweiten Quartalsbericht konstatiert die dänische Containerreederei Gewinn- und Umsatzeinbrüche. Das Unternehmen zeigt sich dennoch zuversichtlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch im zweiten Quartal muss Maersk Gewinn- und Umsatzeinbrüche hinnehmen.
- Grund dafür ist die Normalisierung der gestörten Lieferketten.
- Die Pronose für das gesamte Jahr 2023 bleibt dennoch optimistisch.
Der Einbruch bei Umsatz und Gewinn hat sich bei der dänischen Reederei Maersk im zweiten Quartal fortgesetzt. Allerdings sprach die weltweit zweitgrösste Containerreederei am Freitag von einem «soliden Ergebnis» und hob die Gewinnprognosen für das Gesamtjahr an.
Man habe auf deutlich veränderte Marktbedingungen reagiert, sagte Maersk-Chef Vincent Clerc laut Mitteilung. «Diese waren vor allem durch den Abbau von Lagerbeständen und ein gedämpftes Wachstum geprägt nach den pandemiebedingt starken Jahren zuvor.»
Der Umsatz sank im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich um 40 Prozent auf knapp 13 Milliarden US-Dollar (11,4 Milliarden Franken). Vor Zinsen und Steuern schrumpfte der Gewinn (Ebit) um 82 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieben mit 1,49 Milliarden 83 Prozent weniger.
Gestörte Lieferketten seit Corona
Hintergrund ist die Normalisierung der jahrelang gestörten Lieferketten auf den Weltmeeren und der Rückgang der Nachfrage nach Seetransporten. Die hatten den Reedereien 2021 und vor allem 2022 riesige Gewinne eingebracht.
Beim Ebit rechnet Maersk bereinigt um diverse Verkaufserlöse nun im Gesamtjahr mit einer Spanne zwischen 3,5 und 5 (zuvor: 2 bis 5) Milliarden Euro. Der Hamburger Maersk-Konkurrent Hapag-Lloyd legt seine Quartalszahlen am Donnerstag (10. August) vor.
Maersk reagiert mit Ausbau des Logistikgeschäfts
Während der Umsatz bei Seetransporten stark gesunken ist, erwiesen sich Bereiche wie Logistikdienstleistungen und Terminalgeschäft als weniger stark schwankend. Deswegen baut Maersk seit einiger Zeit das Logistikgeschäft aus, um Schwankungen in den Liniendiensten auf See abzudämpfen. Auch langfristige Kundenverträge hätten «die Auswirkungen des sinkenden Volumenniveaus auf den Ocean-Bereich abgedämpft», sagte ein Maersk-Sprecher.