Richemont unter Druck: Coronavirus infiziert die Finanzmärkte
Das Wichtigste in Kürze
- Der Coronavirus belastet die Finanzmärkte.
- Auch der Konzern Richemont ist von dem Einfluss betroffen.
Die Ausbreitung des Coronavirus in China verängstigt die Anleger immer stärker und hält die Finanzmärkte fest im Griff. Die Investoren suchen aus Angst vor den wirtschaftlichen Folgen einer Pandemie vermehrt Schutz in den als sicher geltenden Obligationen.
Der deutsche DAX und der französische CAC40 fallen um jeweils 1,5 Prozent. Der Index der Börse von Schanghai hatte um 2,75 Prozent und der japanische Nikkei Index um 2,0 Prozent nachgegeben. Der Schweizer Leitindex SMI büsst am Montag im frühen Geschäft 1,07 Prozent auf 10'733 Punkte ein.
Erstarkung des Schweizer Franken
Der Schweizer Franken dagegen erstarkt. Der Euro fällt zeitweise auf 1,0694 Franken – so tief wie seit Jahren nicht mehr. Der Dollar, der mitunter ebenfalls als Krisenwährung gilt, hält sich dagegen mit 0,9713 Franken gut.
Auch der Goldpreis gewinnt weiter an Wert. Dagegen sinkt der Ölpreis, dessen Entwicklung als Hinweis auf den zukünftigen Wirtschaftsverlauf gesehen wird, weiter.
Richemont unter Druck
Stark unter Druck stehen Aktien von Firmen, die vom Tourismus und von einer starken Reisetätigkeit insgesamt profitieren. Dazu zählen etwa die Hersteller von Luxusgütern wie Swatch und Richemont.
Richemont wie auch Swatch erzielen einen Grossteil ihrer Umsätze in der Grossregion China und profitieren auch vom weltweiten Tourismus.
Die Entwicklung um das Coronavirus weckt Erinnerungen an die SARS-Pandemie (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) von 2003. Dabei kamen rund 800 Menschen ums Leben. Die Eindämmung zog sich über ein halbes Jahr hin.
Gravierende wirtschaftliche Auswirkungen
Die Ausbreitung des Coronavirus könnte laut Ökonomen gravierende wirtschaftliche Auswirkungen haben. Konjunkturell zog SARS in Asien 2003 einen kurzfristigen Einbruch der Wirtschaftstätigkeit in einigen Bereichen nach sich, kommentiert etwa die Raiffeisenbank. Auch damals waren vor allem die Reisetätigkeit, die Gastronomie und der Detailhandel betroffen. Andere Sektoren, wie die Industrie, wurden hingegen kaum in Mitleidenschaft gezogen.