Rinderhalter und Milchviehbetriebe können an Initiative Tierwohl teilnehmen
Bauern mit Rindermast, Kälbermast oder Milchkühen können ab März an der Initiative Tierwohl teilnehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Verbraucher zahlen mehr für Produkte - Landwirte bekommen mehr Geld .
Ab dem 15. März starte die Anmeldung, teilte die Initiative am Freitag in Bonn mit. Die Landwirte müssen den Tieren etwa im Stall mehr Platz geben - sie bekommen im Gegenzug mehr Geld. Im Supermarkt ist das Fleisch aus diesen Betrieben mit dem Siegel der Initiative gekennzeichnet, die Haltungsform entspricht der Stufe 2.
Die Initiative Tierwohl ist ein Branchenbündnis aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und den vier grössten Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen Edeka, Rewe, Aldi und der Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland. Sie war Anfang 2015 gestartet. Kernelement ist die Zahlung eines einheitlichen Aufschlages an die Tierhalter über die Schlachtbetriebe. Zunächst konnten Halter von Schweinen und Hühnern mitmachen.
Rindermäster sollen im ersten Jahr knapp elf Cent mehr pro Kilogramm Schlachtgewicht bekommen, ab dem zweiten Jahr knapp 13 Cent. Der Preisaufschlag für Kälbermastbetriebe werde «bilateral zwischen den Partnern verhandelt», teilte die Initiative mit. Milchviehbetriebe sollen für Schlachtkühe vier Cent mehr pro Kilo erhalten. Betriebe, die teilnehmen, werden zwei Mal im Jahr kontrolliert.
Zu den wesentlichen Kriterien für die Rinderhalter gehören laut Initiative «vergrössertes Platzangebot», «Sauberkeit der Tiere», «intensive tierärztliche Bestandsbetreuung» und «Weiterbildungsmassnahmen». Zudem müssen die Tiere eine Scheuermöglichkeit haben - Rindermastbetriebe müssen dies anders als Kälbermastbetriebe und Milchviehhalter erst ab April 2023 nachweisen.