Rosengartentunnel-Pläne treiben Immo-Preise in die Höhe

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Zürich,

Wohngebäude in der Stadt Zürich wechseln derzeit für 11'000 Franken pro Quadratmeter Geschossfläche den Besitzer: Der Preis hat sich damit seit 2008, als der Medianwert noch bei 5200 Franken lag, mehr als verdoppelt.

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Statistik Stadt Zürich hat knapp 2800 Handänderungen aus den Jahren 2008 bis 2018 ausgewertet, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Gemäss dieser Analyse ist nicht nur der Medianwert angestiegen - auch im Niedrig- und Hochpreissegement hätten sich die Preise ähnlich entwickelt.

Die «deutliche Verteuerung» der Liegenschaften führt Statistik Stadt Zürich einerseits auf den Wohnungsdruck zurück: In der Stadt seien Wohnungen seit Jahren knapp und die Leerstandsquoten entsprechend tief. Andererseits trägt das Niedrigzinsumfeld zum Preisanstieg bei, da Investitionsmöglichkeiten in ertragsstabile Anlagen wie Immobilien gesucht seien.

Begehrtes Zentrum und Hoffen auf Ruhe

Besonders stark angestiegen sind die Preise im Kreis 1. In der Periode 2013 bis 2018 wurde ein Quadratmeter Nettogeschossfläche in den Quartieren Rathaus, Hochschulen, Linden und City im Median 75 Prozent teurer gehandelt als in der Periode von 2008 bis 2012. Dieser besonders starke Preisanstieg «dürfte wohl mit dem Trend zu tun haben, dass Zentralität bei den Wohnungsnachfragenden eine immer grössere Rolle spielt.«

Überdurchschnittliche Preisanstiege wurden auch in den Quartieren Unterstrass (+50 Prozent), Oberstrass (+47 Prozent) und Wipkingen (+46 Prozent) verzeichnet.

Im Gebiet Unterstrass-Wipkingen könnte eine Rolle spielen, dass Stadt und Kanton den Bau des Rosengartentunnels wieder vorantreiben wollen: «Investoren rechnen möglicherweise weit im Voraus mit einer Beruhigung der Verkehrssituation an der Rosengartenstrasse und sind bereit, Immobilien entsprechend teurer zu bezahlen.«

In zwei Quartieren sinken die Preise

In zwei Quartieren wurde ein Quadratmeter Wohnfläche hingegen günstiger: Um 19 Prozent ging der Preis im kleinen Werd-Quartier zurück, wo aber nur wenige Handänderungen zu verzeichnen waren und der Wert deshalb wenig aussagekräftig ist.

Auch im Trend-Quartier Escher Wyss war ein moderater Rückgang um 3 Prozent zu verzeichnen. Statistik Stadt Zürich erklärt sich dies mit der regen Bautätigkeit der vergangenen zwanzig Jahre. Die begehrtesten Lagen dürften schon zu Beginn der untersuchten Periode den Besitzer gewechselt haben.

Die Lage ist nicht alles

Die räumliche Verteilung der Immobilienpreise innerhalb der Stadt ist nicht überraschend: Am teuersten ist der Quadratmeter Wohnfläche im Quartier Fluntern sowie im Kreis 1 mit 12'400 Franken (Medianwert). In den Quartieren Hard und Schwamendingen-Mitte sind die Wohnimmobilien im Schnitt am günstigsten (5200 Franken).

Allerdings dürfen die Geschossflächenpreise nach Quartieren nicht überintepretiert werden, hält Statistik Stadt Zürich fest. Sie sollten nicht vorbehaltlos als Gradmesser für die Attraktivität eines Quartiers verwendet werden.

Es stimme zwar grundsätzlich, dass an besseren Lagen höhere Preise bezahlt werden. «Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich die Strukturen der gehandelten Liegenschaften zwischen den Quartieren zum Teil erheblich unterscheiden.« So sei es auf den ersten Blick überraschend, dass Witikon am Stadtrand zu den teuersten Quartieren gehöre, während das benachbarte, viel besser erschlossene Hirzenbach bloss im oberen Mittelfeld liege.

Der Grund liegt darin, dass Witikon ein locker überbautes Quartier ist - Häuser haben mehr Umschwung als in Hirzenbach: «Wer in Witikon ein Gebäude kauft, erwirbt dabei im Mittel viel mehr Land pro Quadratmeter Nettogeschossfläche als derjenige, welcher dasselbe in Hirslanden tut.«

-Mitteilung der SDA (mba)

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