Ruag: Chefin Brigitte Beck tritt nach Kritik an Bundesrat zurück
Die Chefin der Ruag, Brigitte Beck, tritt nach weniger als einem Jahr als CEO zurück. Als Grund nennt das Unternehmen «zwei kontroverse Auftritte» im Frühjahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Ruag-Chefin Brigitte Beck tritt nach weniger als einem Jahr zurück.
- Als Grund nennt das Unternehmen zwei kontroverse Auftritte im Frühjahr.
Die Ruag MRO Holding muss sich schon wieder einen neuen Chef suchen. CEO Brigitte Beck hat das Unternehmen weniger als ein Jahr lang geführt. Beck habe sich entschieden, die Holding zu verlassen und sich beruflich neu zu orientieren, teilte das Unternehmen am Montag mit. Ihr Entscheid erfolge vor dem Hintergrund zweier öffentlicher Auftritte von ihr im Frühjahr 2023 und der daraus entstandenen Kontroverse.
Kritik am Bundesrat
Gemäss «CH Media» hatte Beck nach einem Interview die Aussagen derart abändern wollen, dass die Journalisten auf eine Veröffentlichung verzichteten. Es ist unklar, was ursprünglich gesagt wurde, es scheint aber, dass die Chefin der Ruag die Neutralitätspolitik der Regierung kritisierte. Später äusserte sie ähnliche Gedanken auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion. Sie empfahl, Gesuche für den Waffenexport einfach zu genehmigen, da dies angeblich unbemerkt bleiben würde.
Der Verwaltungsrat habe in der Folge sein Aufsichtspflicht wahrgenommen und eine vertiefte Abklärung vorgenommen. Das Resultat dieser Arbeit ergebe weder straf- noch sanktionsrechtliche Vergehen der involvierten Personen, so die Mitteilung.
Es habe sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass die anhaltende Kontroverse letztlich nur über einen Führungswechsel zu beenden sei.
Die Suche nach einem neuen CEO hat die Ruag bereits eingeleitet. In der Zwischenzeit übernehmen Finanzchef Christian Priller sowie Thomas Kipfer, der Leiter der Geschäftseinheit Air gemeinsam die operative Führung.