Russland stützt Rubel mit Gold-Verkauf
Russland verkauft Gold, um Rubel zu kaufen. Die westlichen Länder wollen nun mit neuen Massnahmen verhindern, dass Russland so die verhängten Sanktionen umgeht.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland verkauft sein Gold, um damit Rubel zu kaufen.
- Damit versucht Russland ihre Währung zu stützen.
- Westliche Staaten fordern nun noch härtere Sanktionen für Transaktionen mit Gold.
Jede Transaktion mit Gold im Zusammenhang mit der russischen Zentralbank soll mit Sanktionen belegt werden. Das kündigte ein hoher US-Regierungsvertreter am Donnerstag an. Die Wirtschaftsmächte (G7) und die Europäische Union wollen verhindern, dass die russische Zentralbank Reserven einsetzt, um die Wirtschaft zu stützen. Man werde nicht zulassen, dass Sanktionen umgangen würden, hiess es weiter.
Goldreserven sollen Rubel stützen
«Wir haben mitbekommen, dass Russland immer noch versucht, seine Goldreserven zu nutzen, um den Rubel zu stützen. Also sein Gold verkauft, um Rubel zu kaufen», sagte der US-Regierungsvertreter. Russland verfüge über eine beträchtliche Menge an Gold, Schätzungen zufolge im Wert von 100 bis 240 Milliarden US-Dollar. Das seien etwa 20 Prozent der Gesamtreserven, die Russland vor der Invasion in die Ukraine besessen habe.
«Wir wollen Russland die Möglichkeit nehmen, sein Gold zur Stützung seiner Währung zu verwenden.» In Brüssel fanden am Donnerstag angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gleich drei Spitzentreffen statt. Ein Nato-Sondergipfel, ein EU-Gipfel und ein G7-Gipfel.
Sanktionen gegen Russland
Die USA, die EU und andere westliche Partner haben seit Beginn des Kriegs bereits sehr harte Sanktionen gegen Russland verhängt. Mitte März haben sie sich darauf geeinigt, der Russischen Föderation handelspolitische Vergünstigungen zu entziehen. Das macht den Weg für höhere Zölle auf russische Waren frei.
Auch die grössten Banken und die russische Zentralbank wurden mit Sanktionen belegt. Die USA erliessen ein Importverbot für Öl aus Russland. Ausserdem kappen viele Unternehmen aus eigenen Stücken ihre Geschäfte mit Russland.