Ryanair muss umstrittenen TV-Werbespot zurückziehen
Anlässlich des Impfstarts in Grossbritannien zeigte Ryanair einen Werbespot mit dem Slogan «Impfen und los». Nach Kritik wird die Werbung nicht mehr gezeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Anfangs Dezember 2020 impft Grossbritannien gegen das Coronavirus.
- Mit dem Impfstart zeigte die Billigairline Ryanair einen TV-Spot.
- Darin fordert das Unternehmen, sich impfen zu lassen, um wieder reisen zu können.
- Der Werbespot stiess auf grosse Kritik und wird nun nicht mehr im TV gezeigt.
Die irische Billigfluglinie Ryanair muss einen umstrittenen TV-Werbespot mit dem Slogan «Impfen und los» zurückziehen. Die britische Werbeaufsichtsbehörde untersagte Ryanair am Mittwoch, den Spot weiter auszustrahlen, und bezeichnete den Inhalt als «unverantwortlich». Die Behörde reagierte damit auf 2370 Beschwerden, die nach Ausstrahlung der Werbung bei ihr eingingen.
In dem Werbespot sind junge Menschen zu sehen, die ihren Urlaub geniessen - ohne Masken oder Abstand zueinander.
Die Billigfluglinie ruft darin dazu auf, den Oster- und Sommerurlaub zu planen und wirbt mit Schnäppchen. Die Airline hatte die Werbung anlässlich des Starts der Impfungen in Grossbritannien gezeigt.
Ryanair fordert Kunden in der Werbung dazu auf, sich impfen zu lassen und dann wieder reisen zu können. Der Spot schliesst mit dem Slogan «jab and go» - «Impfen und los» ab.
Die Werbeaufsicht kritisierte, Bürger könnten fälschlicherweise denken, eine Impfdosis reiche für den Corona-Schutz. Ausserdem vermittelt der Spot, dass Masken sowie Abstand halten nicht mehr nötig seien.
Ryanair verteidigte Werbespot nicht
Das Unternehmen selbst erklärte, sich an das Verbot zu halten, verteidigte den Werbespot jedoch. Er entspreche den von der Regierung versprochenen Zeitplänen zur Impfung der Bevölkerung. Das Unternehmen wurde wie viele Airlines hart von der Corona-Krise getroffen. Die Fluggesellschaft rechnet mit fast einer Milliarde Euro Verlust im Geschäftsjahr bis Ende März.