Julius Bär

Sammelkredit bei Julius Bär auf wackligen Beinen

Marie Augustin
Marie Augustin

Zürich,

Julius Bär hat eine Kreditsumme von insgesamt 606 Millionen Franken an Signa bewilligt. Das Darlehen verteilt sich auf Tranchen mit fragwürdiger Sicherheit.

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Das Logo der Privatbank Julius Bär. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Vergangenheit stellte Julius Bär drei Kredite über 200 Millionen an Signa aus.
  • Als Sicherheiten nahm die Privatbank unter anderem Aktien und Immobilien.
  • Diese verlieren seit der Insolvenz der Signa Holding deutlich an Wert.

Am vergangenen Montag wurde publik, dass die Zürcher Bank Julius Bär europäischen Kunden Kredite von insgesamt 606 Millionen Franken gewährte. Die Kredite verteilen sich gemäss «SonntagBlick» auf drei Darlehen à 200 Millionen Franken.

Nun ist bekannt, wie sich die Emissionen zusammensetzen: Offenbar verbinden sich diese aus Hypotheken auf Signa-Immobilien in Deutschland sowie Aktien der Signa-Gruppe.

So hat Julius Bär für einen Kredit über 200 Millionen Franken an die Signa Holding Aktien von Signa Prime erhalten. Die Sicherheit durch die Tochtergesellschaft ist jedoch deutlich gefährdet, seit die Signa Holding zahlungsunfähig wurde. Am Mittwoch meldete das Immobilienunternehmen in Wien Insolvenz an, wodurch der Aktienwert gegen null fallen könnte.

Julius Bär stützte sich auf Aktien und Immobilien

Das zweite Kontingent über 200 Millionen Franken finanzierte Gewerbeimmobilien der Signa-Gruppe in Deutschland. Dabei ist nicht bekannt, um welche Immobilien es sich handelt oder wie hoch diese belastet sind. In Benkos Geschäftsmodell war es üblich, Immobilien zu kaufen und deren Wert durch enorme Mietpreissteigerungen in die Höhe zu treiben. Dieses Vorgehen war allerdings nur erfolgreich, solange die Zinsen niedrig waren und Preise für Gewerbeimmobilien stiegen.

Die dritte Tranche stützt sich auf Aktien der Luxusgruppe, wozu die die Schweizer Globus- und die britische Selfridges-Gruppe gehören.

Bankanalyst Andreas Venditti geht davon aus, dass Julius Bär bis zu 300 Millionen Franken der Gesamtkreditsumme verliert. Lediglich 70 Millionen Franken hat die Bank bisher für derartige Notfälle zurückgestellt.

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Kommentare

User #3594 (nicht angemeldet)

Bänker lernen nie aus der Vergangenheit.

User #2831 (nicht angemeldet)

Tja, das Gambling ist eben irgendwann zu Ende und jetzt triffts die Bären. 2024 ist sowieso kein gutes Jahr für Banken. Viele US-Banken werden massiv leiden weil sie zuwenig Liquidität haben. Die UBS übrigens, als grösste Bank, hat mehr Verbindlichkeiten als Cash in der Kasse. Alarmlampen an.

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