SBB Cargo treibt Überprüfung von 170 Bedienpunkten voran

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Bern,

Das Güter-Bahnunternehmen SBB Cargo treibt die angekündigte Überprüfung von 170 schwach genutzten Bedienpunkten für den Einzel-Wagenladungsverkehr voran. Statt bis 2023 soll die Prüfung schon zum Fahrplanwechsel 2019/2020 abgeschlossen sein.

SBB Cargo will die Überprüfung von schwach frequentierten Bedienpunkten für den Einzel-Wagenladungsverkehr schneller vorantreiben als zunächst geplant. (Themenbild)
SBB Cargo will die Überprüfung von schwach frequentierten Bedienpunkten für den Einzel-Wagenladungsverkehr schneller vorantreiben als zunächst geplant. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) ärgert das: «Wenn bis 2023 geplante Überprüfungstranchen nun bereits 2019 stattfinden, widerspricht dies den Informationen und Zusicherungen, die uns SBB Cargo im März 2018 gegeben hat», liess sich Gewerkschaftssekretär und Nationalrat Philipp Hadorn (SP/SO) in einem Communiqué vom Freitag zitieren.

Hauruckübungen förderten weder für Kunden noch für das Personal Stabilität und Sicherheit, kritisierte die Gewerkschaft. Weil sich die wirtschaftliche Lage von SBB Cargo 2018 entspannt habe, gebe es keinen Bedarf mehr nach derartigem «Powerplay».

Laut einer Mitteilung vom Januar schrieb SBB Cargo 2018 einen Gewinn. Zahlen nennen will sie an der Bilanzmedienkonferenz Mitte März. Im März 2018 hatte SBB Cargo angekündigt, in zwei Phasen und bis 2023 rund 170 schwach frequentierte Bedienpunkte für den Einzel-Wagenladungsverkehr auf Alternativen zu überprüfen.

Ein knappes Jahr später teilte das Unternehmen in seinem Blog mit, dass die Überprüfung bereits zum Fahrplanwechsel 2019/2020 beendet sein solle. Landesweit würden in den kommenden Monaten 140 Bedienpunkte überprüft, die wegen tiefer Auslastung nicht rentabel betrieben werden können.

Vergangenes Jahr wurden laut Blogbeitrag 35 Bedienpunkte im Berner Oberland und im Jura unter die Lupe genommen. Die jeweils gefundenen Lösungen erlaubten es, rund 80 Prozent der Güter auf der Schiene zu behalten, schrieb SBB Cargo.

Laut SBB Cargo werden 90 Prozent der Wagen über etwa die Hälfte der 344 Bedienpunkte transportiert. Diesen «System-Wagenladungsverkehr» will das Unternehmen stärken. Der «kleinteilige Einzel-Wagenladungsverkehr» dagegen ist im Abnehmen begriffen und laut SBB-Cargo «immer stärker unter Druck».

In den Augen der Gewerkschaft SEV sind die Unterschiede zwischen «System-Wagenladungsverkehr» und «Einzel-Wagenladungsverkehr» in der Praxis nicht immer einfach zu unterscheiden. Die kleineren Bedienpunkte würden in der Summe zur Auslastung des Gesamtsystems Wagenladungsverkehr beitragen.

Die Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Sozialpartner würden ernst genommen, teilte SBB-Sprecher Raffael Hirt mit. Man sei überzeugt, dass es auch den Angestellten zugutekomme, wenn SBB Cargo die Überprüfung beschleunige, weil dann auch sie früher als vorgesehen Klarheit hätten.

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