SBB lehnt Lieferung von Bombardier ab
Neun weitere Bombardier-Züge für die SBB sind parat. Doch das Bahnunternehmen will die Züge nicht entgegennehmen. Grund: Qualitätsprobleme.
Das Wichtigste in Kürze
- Neun weitere Doppelstöcker von Bombardier sind parat.
- Die SBB will die Züge allerdings nicht entgegennehmen.
- Laut Bombardier hat sich die Qualität seit Dezember deutlich verbessert.
Die SBB ist mit dem neuen Doppelstöcker von Bombardier unzufrieden. So sehr, dass die Bundesbahn gar öffentlich den Zug kritisierte. «SBB ist unzufrieden mit Zuverlässigkeit der FV-Dosto von Bombardier», so der Titel einer Medienmitteilung vom Januar.
Zwischenzeitlich schien sich der Ärger gelegt zu haben. Die Bundesbahn stellte sich gar mit dem Zugbauer gemeinsam vor die Presse.
Noch fährt der FV-Dosto nur auf einem Teil der geplanten Strecken. Aktuell sind zwölf Züge im Einsatz, schlussendlich sollen es 62 sein. Wann das der Fall ist, ist unklar.
Neun Züge warten auf Okay von SBB
Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, sollen neun weitere Züge einsatzbereit sein. Warum? Bombardier verweist auf den Käufer. «Die SBB sind mit der aktuellen Leistung der neuen Züge nicht zufrieden und werden erst weitere Züge in den Einsatz nehmen, wenn die Fahrzeuge die erforderliche Betriebsstabilität aufweisen», erklärt eine Sprecherin der Zeitung.
Bombardier ist allerdings überzeugt, dass die Züge zuverlässig genug sind. Zwischen zwei Vorfällen lagen 2018 im Schnitt 850 Kilometer. Heute sind es zwischen 3000 und 3500.
Zuverlässiger dank Software-Update
Dabei geht es nicht um Totalausfälle. Gezählt werden auch kleine Störungen, die mit einer Wartung behoben werden können. Probleme machen etwa die Türen und die automatischen Trittbretter. Rund ein Drittel der Störungen sind darauf zurückzuführen. Ein Softwareupdate hat das Problem nun entschärft.
Ein Bombardier-Sprecher erklärt: «Man muss die Züge einsetzen, damit die Zuverlässigkeit weiter erhöht werden kann und Erfahrungen gesammelt werden können.» Denn: «Stehende Züge werden nicht einfach so besser.»