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SBB: Ticketpreise sollen trotz Rekordverlust nicht steigen

Die Corona-Krise trifft die SBB hart: Der Staatskonzern hat letztes Jahr 617 Millionen Franken Verlust gemacht. Die Ticketpreise sollen nicht erhöht werden.

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SBB-Chef Vincent Ducrot spricht über mögliche Tariferhöhungen aufgrund des Rekordverlusts. - Microsoft Teams

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB hat 2020 im Bereich Personenverkehr und Cargo einen Verlust verbucht.
  • Ende 2020 arbeiteten rund 1000 Personen weniger für den Staatskonzern.
  • Trotz Rekordverlust sollen die Ticketpreise nicht steigen.

Die SBB blickt auf ein schwieriges Jahr zurück. Wegen der Corona-Krise ist der Umsatz des Bahnunternehmens eingebrochen. Das Resultat: 617 Millionen Franken Verlust. Der grösste Verlust seit der Ausgliederung der SBB in eine Aktiengesellschaft.

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Finanzchef Christoph Hammer über die Auswirkungen der beiden Corona-Wellen auf den Personenverkehr. - Microsoft Teams

Die Pandemie trifft den Konzern in allen Bereichen. Im Personenverkehr lag das Minus bei 661 Millionen Franken, bei SBB Cargo bei minus 35 Millionen. Geschrumpft sind die Mieteinnahmen von 552 Millionen auf 541 Millionen Franken.

Pro Tag hat die Bundesbahn letztes Jahr durchschnittlich 843'000 Reisende befördert. Das sind über ein Drittel weniger als noch im Vorjahr.

Pendlerverkehr ins Ausland halbiert

Besonders stark betroffen ist der internationale Pendlerverkehr. Wegen Grenzschliessungen und Angebotsreduktion nahmen die internationalen Personenkilometer um 51 Prozent ab.

Schlecht hat sich auch die Zahl der Abonnenten entwickelt. Letztes Jahr besassen zwar 2,7 Millionen Schweizer ein Halbtaxabonnement. GA-Kunden gab es hingegen nur 439'000, über 12 Prozent weniger als noch 2019.

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Die SBB hat ihren Personalbestand reduziert. - Keystone

Die SBB hat nicht nur einen riesigen Verlust gemacht. Auch die Verschuldung ist auf 1,5 Milliarden Franken gestiegen. Der Schuldendeckungsgrad liegt aktuell bei 21 Prozent. Der Bund hat den Höchstwert bei 6,5 Prozent gesetzt.

Einstellungsstopp in der Verwaltung

Weil das Geschäft schlecht gelaufen ist, muss die SBB sparen. In der Verwaltung wurde ein Einstellungsstopp verhängt, Gleitzeit und Ferienguthaben abgebaut. Damit erzielte der Konzern Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe. Der Bahnbetrieb werde durch die Massnahmen aber nicht tangiert, verspricht das Unternehmen.

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Die Kunden der SBB sind zufriedener. - keystone

Damit die SBB zahlungsfähig bleibt, hat der Bund letztes Jahr die Kreditlimite um 550 Millionen Franken erhöht. Im Regional- und Güterverkehr haben Parlament und Bund zudem eine Ausfall-Unterstützung verabschiedet. Ertragsausfälle bei Immobilien und im Fernverkehr muss die SBB selber tragen.

Immerhin: Im Krisenjahr hat die Bundesbahn ihre Pünktlichkeit deutlich verbessert. 93,4 Prozent der Kunden kamen pünktlich an, im Vorjahr waren es noch 90,6 Prozent. In der Konsequenz ist auch die Kundenzufriedenheit gestiegen. Ebenfalls verbessert hat sich die Pünktlichkeit bei SBB Cargo.

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Ducrot erwähnt die positiven Seiten des historisch schlechten Jahres 2020. - Microsoft Teams

Unter der Führung von Vincent Ducrot sind auch die Mitarbeitenden zufriedener, trotz Krise. Die Personalzufriedenheit lag 2020 bei 70 Punkten, im Vorjahr noch bei 66 Punkten. Auch die Motivation ist gestiegen.

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Wenig überraschend ist die Bundesbahn im Krisenjahr geschrumpft. Ende 2020 zählte das Unternehmen 32'500 Mitarbeitende, rund 1000 weniger als im Jahr zuvor.

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Der SBB-CEO über die angespannte Situation bei den Lokführern. - Microsoft Teams

Das Problem mit fehlenden Lokführern hat sich letztes Jahr verschärft. Mitte 2021 soll sich die Lage verbessern, verspricht der Konzern.

Ungewisser Ausblick – kein Preisanstieg

Die Covid-Krise wird in der SBB ihre Spuren auch in den nächsten Jahren hinterlassen. Aktuell sei punkto Mobilitätsnachfrage noch unklar, wie lange diese Krise andauern wird.

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Der Finanzchef der SBB blickt in eine Zukunft geprägt von Planungsunsicherheiten und Szenarien. - Microsoft Teams

Deshalb herrsche nach wie vor grosse Planungsunsicherheit. Die SBB arbeitet mit verschiedenen Szenarien um diesem Umstand bestmöglich Gegensteuer zu geben.

Klar scheint jedoch trotz allem: Der Rekordverlust soll nicht auf das Portemonnaie der Kunden abgewälzt werden. Die SBB werde sich klar dafür einsetzen, dass die Ticketpreise nicht steigen werden. «Das wäre absolut nicht angebracht», so CEO Vincent Ducrot.

Es seien zwar innerhalb der Branche noch Diskussionen im Gang. Ducrot zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Kunden nicht tiefer in die Tasche greifen müssen.

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