Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg sind Vorreiter bei Erneuerbarer Energie

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Deutschland,

Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg sind die führenden Bundesländer im Bereich Erneuerbarer Energien.

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Windräder (Symbolbild) - dpa/dpa/picture-alliance

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesländervergleich der politischen Anstrengungen und Erfolge.

Das ist das Ergebnis eines am Mittwoch veröffentlichten Bundesländervergleichs im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), für den politische Anstrengungen und Erfolge bei der Nutzung der Öko-Energien und beim wirtschaftlich-technologischen Wandel bewertet wurden. Schlusslicht ist das Saarland, hinter Berlin auf dem 15. und Sachsen auf dem 14. Platz.

Schleswig-Holstein zeichne sich durch grosse Fortschritte bei der Nutzung der Erneuerbaren Energie im Strombereich aus und liege bei der energiepolitischen Programmatik in der Spitzengruppe, teilte die AEE am Mittwoch mit. Baden-Württemberg landete dank einer «vorbildlichen energiepolitischen Programmatik», umfassender Klimaschutz- und Ausbauziele sowie ambitionierter Massnahmen zur Steigerung des Erneuerbaren-Anteils im Wärmebereich ganz vorn.

Der Vergleich, erstellt vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZWS), stützt sich auf 61 Indikatoren, zusammengefasst in vier Gruppen. Bei der Bewertung der Anstrengungen für die Nutzung der Erneuerbaren Energien landete Baden-Württemberg mit grossem Vorsprung vor Rheinland-Pfalz, Thüringen und Schleswig-Holstein auf dem ersten Platz. Das südwestliche Bundesland liegt demnach seit dem ersten Vergleich 2008 in der Spitzengruppe.

Die Erfolge bei der Nutzung von Öko-Energien sind laut AEE in Bayern am grössten (Platz drei insgesamt). Vor allem Solar- und Bioenergie wird laut Studie im Freistaat gut genutzt - das Potenzial der Windenergie werde dort allerdings «stark vernachlässigt». Auf den Plätzen zwei und drei folgen Schleswig-Holstein und Thüringen.

Bei den Anstrengungen zum technologischen und wirtschaftlichen Wandel liegt Niedersachsen vorn: Das Land zeichne sich insbesondere durch die höchsten Forschungsausgaben für Erneuerbare Energien aus, würdigte die AEE. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Thüringen und Bremen.

Die grössten industrie- und technologiepolitischen Erfolge erzielte laut Studie Hamburg. Die Hansestadt punkte vor allem bei den Patentanmeldungen sowie bei der Nutzung der Elektromobilität. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt haben demnach die höchsten Anteile von Beschäftigten im Bereich Erneuerbare.

Auch die Schlusslichter im Gesamtranking liegen bei einzelnen Indikatoren vorn, wie die AEE betonte: So werden in Berlin die Politik für die Solarenergie und die Nutzung der Elektromobilität gut bewertet, Sachsen könne die höchsten Forschungsausgaben zur Systemintegration Erneuerbarer Energien aufweisen.

Verbesserungsmöglichkeiten in einzelnen Bereichen bestünden aber in allen Bundesländern, betonte die AEE. «Die Studie zeigt, dass es für einen erfolgreichen Fortgang der Energiewende und das Erreichen der Klimaziele noch vieler weiterer Anstrengungen in allen Bundesländern bedarf», erklärte Frithjof Staiss vom ZSW. Er riet den Ländern, ihre Gestaltungsspielräume insbesondere im Wärmesektor wesentlich stärker nutzen. Beispiele seien eine verpflichtende kommunale Wärme- und Kälteplanung oder Vorgaben zur Nutzung Erneuerbarer Energien auch im Gebäudebestand.

Die AEE erstellte den Bundesländervergleich Erneuerbare Energien zum sechsten Mal. Bei vielen Einzelindikatoren seien Fortschritte zu verzeichnen, an verschiedenen Stellen aber auch Rückschritte. So habe die «Ausbaudynamik» bei der Nutzung von Öko-Energien im Vergleich zur Vorgängerstudie 2017 abgenommen. Auch ihre Anstrengungen zum technologischen und wirtschaftlichen Wandel müssten die Länder weiter intensivieren.

Die Agentur für Erneuerbare Energien ist ein eingetragener Verein und wird durch Unternehmen der Branche finanziert. Sie arbeitet mit dem Umwelt-, dem Landwirtschaftsministerium und dem Wirtschaftsministerium sowie Verbänden der Branche zusammen.

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